veröffentlichende Fachgesellschaft: American Heart Association
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 28.01.2019
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1161/STR.0000000000000183
AIS bei Neugeborenen
- häufig Krampfanfälle, typischerweise fokale motorische Krampfanfälle, die nur eine Extremität betreffen
- zu den unterstützenden Maßnahmen gehören die Kontrolle der Anfälle, die Optimierung der Sauerstoffzufuhr und die Korrektur von Dehydrierung und Anämie
cerebrale sinovenöse Thrombose (CSVT)
- klinischen Symptome einer CSVT bei Neugeborenen sind oft unspezifisch (Lethargie, Reizbarkeit oder Krampfanfälle)
hämorrhagischer Schlaganfall bei Neugeborenen
- Symptome einer Hirnblutung bei Neugeborenen sind in der Regel unspezifisch
- Notfall-Bildgebung des Kopfes bei Verdacht durchführen
- neben Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Management gehören zu den üblichen Maßnahmen das Anheben des Kopfteils auf ≈ 30°, isotonische Infusion, Normoglykämie & Normothermie
- Hypotonie zu vermeiden, da die Aufrechterhaltung eines normalen bis hohen Blutdrucks für die Aufrechterhaltung der zerebralen Perfusion wichtig ist
- Krampfanfälle sollen kontrolliert werden; prophylaktischer Einsatz von Antikonvulsiva ist umstritten, wenn keine Krampfanfälle aufgetreten sind
Schlaganfall bei Kindern
- Symptome eines akuten Schlaganfalls bei Kindern sind ähnlich denen bei Erwachsenen
- zu den häufigsten Symptomen gehören Hemiparese/hemifaziale Schwäche (67-90 %), Sprachstörungen (20-50 %), Sehstörungen (10-15 %) und Ataxie (8-10%)
- bei Kindern treten nichtlokalisierende Symptome wie Kopfschmerzen (20-50 %) und eine veränderte Bewusstseinslage (17-38 %) auf
- Krampfanfälle zu Beginn des Schlaganfalls treten bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen und betreffen 15 % bis 25 %, insbesondere bei Kindern unter 6 Jahren
Akutbehandlung des AIS im Kindesalter
- Behandlung von Hypertonie, Hypotonie, Hyperglykämie und Fieber sowie Überwachungsstrategien zur Vermeidung von Komplikationen wie Hirnschwellung und Krampfanfällen
- bei Patienten mit RR ≥220/120 mmHg, die keine intravenöse Alteplase oder EVT [endovaskuläre Behandlung] erhalten haben und bei denen keine Begleiterkrankungen vorliegen, ist der Nutzen einer Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung des Bluthochdrucks innerhalb der ersten 48 bis 72 Stunden ungewiss; es kann sinnvoll sein, den Blutdruck in den ersten 24 Stunden nach Einsetzen des Schlaganfalls um 15 % zu senken
- Kinder mit akutem Schlaganfall in der Regel min. 24 Stunden nach Schlaganfall auf Intensivstation überwachen und allgemeine neuroprotektive und neurokritische Unterstützungsmaßnahmen einleiten
- Quellen für eine (Temperatur > 38 °C) identifizieren und behandeln; Gabe von fiebersenkenden Medikamente, um die Temperatur bei hyperthermischen Patienten mit Schlaganfall zu senken
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