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Leitlinie „Postpartum Haemorrhage“ des The Women’s

veröffentlichende Fachgesellschaft: Royal Women’s Hospital
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 30.07.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.thewomens.org.au/health-professionals/clinical-resources/clinical-guidelines-gps/

Definition

  • primäre postpartale Blutung (PPH): Blutverlust von 500 mL oder mehr innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt
  • sekundäre PPH: Blutverlust von mehr als 500 mL nach 24 Stunden und bis zu 12 Wochen postnatal
  • schwere PPH: anhaltende Blutung, welche ggf. auch auf Erstbehandlung nicht anspricht, sowie Fälle mit Blutverlust von 1000 mL oder mehr

Therapie

  • Blutung stoppen – z. B. durch eine vaginale Untersuchung, um andere Ursachen als eine Atonie auszuschließen, entfernen Sie eventuell vorhandene Gerinnsel, üben Sie Druck aus, um die Blutung zu minimieren
  • Gabe von 8 – 12 Liter Sauerstoff über Maske mit Rückatmung
  • Flachlagerung (ggf. mit angewinkelten Beinen
  • Anlage von zwei intravenösen Zugängen (16G oder größer)
  • Gabe von 40 I.E. Oxytocin als Kurzinfusion
  • Flüssigkeitstherapie i.v., z. B. Natriumchlorid 0,9 %, kristalloider oder kolloidaler Lösung (Albumin 4 % oder 20 %); bei Verwendung von kristalloider Lösung Verhältnis der erforderlichen intravenösen Flüssigkeitsmenge zum Blutverlust 3:1
    • ggf. Druckinfusionsmanschetten nutzen
  • bis Blut zur Verfügung steht, bis zu 3,5 L erwärmte Flüssigkeit infundieren; anfänglich 2 L erwärmte isotonische kristalloide Lösungen
  • Hypothermiemanagement
  • Hypotonie durch angemessenen Flüssigkeitsersatz im Verhältnis zum gemessenen Blutverlust bekämpfen
  • zweite Bolusdosis Oxytocin (10 I.E.) i.v.
  • Monitoring von Tachykardie, Tachypnoe, Blutdruckabfall, Sauerstoffsättigung, Schwäche, Schwitzen, Unruhe, Übelkeit
  • prophylaktische Antibiotika in Betracht ziehen.
  • wenn zu irgendeinem Zeitpunkt eine starke Blutung auftritt oder die Frau hämodynamisch instabil wird:
    • ggf. Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen
    • ggf. Hamilton-Handgriff
    • sollte beides frustran verlaufen, aortokavale Kompression durchführen
  • 1 g Tranexamsäure i.v. in 10 mL über eine Spritze mit einer Geschwindigkeit von 1 mL/Minute über 10 Minuten verabreichen
  • Gabe von 4 mg Ondansetron i.v., falls nicht bereits verabreicht
Published inLeitlinien kompakt

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