veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin
Klassifikation gemäß AWMF: S1
Datum der Veröffentlichung: 09.02.2022
Ablaufdatum: 08.02.2026
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/002-005.html
chemisch-physikalische Eigentschaften
- farblose, leicht bewegliche im reinen Zustand angenehm aromatisch, aber wegen beigemengter Verunreinigungen, faulig riechende Substanz
- sehr flüchtige Verbindung (Siedepunkt 46,3°C)
- Vorkommen und Verwendung
- großtechnische Herstellung
- Herstellung von Visosefasern und Cellophanfilm sowie…
- in der Gummiindustrie (Vulkanisieren und Herstellung von Vulkanisationsbeschleunigern)
- bei Verfahren zur Extraktion von Fetten, Öle und Harze usw.
- in der Produktion von schwefelhaltigen Chemikalien
- im Weinbau zur Bekämpfung der Reblaus (in beschränktem Umfang)
- in Laboratorien (Verwendung sehr geringer, arbeitsmedizinisch in der Regel nicht relevanter Mengen)
toxische Eigenschaften
- akute Intoxikation
- Reizwirkung der Flüssigkeit auf Augen und Haut
- Narkose bis hin zu Koma und Atemstillstand bei sehr hohen Konzentrationen (> 2000 ppm (6.000 mg/m3))
- subakute Intoxikation
- Kopfschmerzen, Erregungszustände, Schlaflosigkeit, Störungen von Libido und Potenz, chronische Neuropathie
- Pathomechanismen und Metabolismus
- enzymatische Aktivierung des Schwefelkohlenstoffes erfolgt durch Cytochrom-P450-Enzyme zu Carbonylsulfid und atomaren Schwefel
- dabei gebildeter reaktiver Schwefel bindet an Sulfhydrilgruppen von Proteinen–> Störungen der Enzymfunktionen
- Aufnahme: inhalativ, dermal und gastrointestinal
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