veröffentlichende Fachgesellschaft: Children’s Health Queensland Hospital and Health Service
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 03.02.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.childrens.health.qld.gov.au/qpec-statewide-guidelines/
Symptomatik
Sepsis
- veränderter Bewusstseinszustand
- Tachypnoe, erhöhte Atemarbeit, Grunzen, schwacher Schrei
- ausgeprägte/anhaltende Tachykardie
- mäßige bis schwere Dehydrierung
- Krampfanfälle
septischer Schock
- kalter Schock
- häufiger bei Säuglingen und Kleinkindern
- Verengung der peripheren Gefäße: kalte Peripherie und verlängerte Rekap-Zeit
- in der Regel Tachykardie
- Blutdruck meist noch lange normoton
- zugrunde liegende Problem ist niedriges HZV, sekundär beeinträchtigte Myokontraktilität
- warmer Schock
- häufiger bei älteren Kindern (und Erwachsenen)
- gekennzeichnet durch Vasoplegie bei der der systemische Gefäßwiderstand niedrig ist: schnelle Wiederauffüllung der Kapillaren („Flash“-Rekap) und der Puls wird gewöhnlich als voll oder springend empfunden
- in der Regel Tachykardie
- hyperdynamischer Zustand oder Zustand mit hohem HZV, der mit Schock einhergeht
- Pulsdruck hoch, oft aufgrund niedrigen diastolischen Blutdrucks
- Übergang zu niedrigem HZV kann jederzeit erfolgen
weitere Symptome mit einhergehender insuffizienter Endorgan-Perfusion
- Bewusstseinszustand/Neurologie
- progressive Lethargie, Schläfrigkeit oder Benommenheit
- Unruhe und/oder Erregung
- Reizbarkeit
- Haut
- Temperaturgradient vom Kern zu den Extremitäten hin
- fleckige Farbe/geflecktes Aussehen
- verlängerte Rekap-Zeit (> 2 Sekunden)
- petechialer oder purpurner Ausschlag (Purpura fulminans ist weit verbreiteter, nicht bleicher, purpurner Ausschlag, der klassischerweise bei Meningokokkämie auftritt, aber auch mit schwerer Sepsis durch Pneumokokken in Verbindung gebracht werden kann)
- Kardiovaskulär
- Tachykardie
- mittlere arterieller Druck (MAP) primär aufrechterhalten und der Pulsdruck ist typischerweise schmal, kann aber auch hoch sein
- Anzeichen einer Herzinsuffizienz (Hepatomegalie, Galopprhythmus und gestaute Halsvenen) mit Myokarddepression
- Atmung
- Atemfrequenz erhöht, um metabolische Azidose einschließlich der Laktatazidose (Kussmaul-Atmung) auszugleichen
- akutes Atemnotsyndrom (ARDS) mit fortschreitender Verschlimmerung der Atemnot (Tachypnoe, erhöhte Atemarbeit) und fokalen Brustkorbzeichen (verminderte Atemgeräusche, inspiratorisches Krepitieren und exspiratorischer Stridor)
- Nieren
- verminderte Urinausscheidung
Therapie
- Sauerstoffgabe
- Anlage pVK, falls nicht möglich i.o.-Zugang
- Gabe von Breitband-Antibiotika i.v./i.o.
- falls i.v./i.o. nicht möglich: 50 mg/kg Ceftriaxon i.m. (max. 2 g)
- Flüssigkeitsgabe: 20 mL/kg NaCl 0,9% innerhalb von 5 min über 50 mL-Perfusorspritze
- weitere Flüssigkeitsboli erwägen bei fehlendem Ansprechen
- Gabe von Inotropika, wenn Flüssigkeitstherapie nach Gabe von > 40 mL/kg Flüssigkeit nicht ausreichend angesprochen hat oder wenn weiterhin eine Hypotonie vorliegt
- falls Intubation erforderlich
- 0,5 – 1 mg/kg Ketamin und/oder 1 – 2 µg/kg Fentanyl für die RSI in Verbindung mit 1 – 2 mg/kg Rocuronium
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