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Leitlinie „Spinal Motion Restriction in the trauma patient“ der ACS

veröffentlichende Fachgesellschaft: American College of Surgeons
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 09.08.2018
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1080/10903127.2018.1481476

  • instabile Wirbelsäulenverletzungen können bei übermäßigen Bewegung der verletzten Wirbelsäule zu schweren neurologischen Schäden führen
  • derzeitige Techniken/Möglichkeiten begrenzen oder reduzieren zwar die unerwünschte Bewegung der Wirbelsäule, bieten aber keine echte Immobilisierung der Wirbelsäule
  • während in der Vergangenheit Spineboards verwendet wurden, um die Wirbelsäule zu immobilisieren, kann die SMR auch durch die Verwendung einer Schaufeltrage, einer Vakuummatratze, einer Krankenliege oder einer ähnlichen Vorrichtung erreicht werden, auf der der Patient sicher befestigt wird
  • Indikationen für SMR nach stumpfem Trauma
    • akut veränderter Bewusstseinszustand (z. B. GCS < 15, Anzeichen einer Intoxikation)
    • Nacken- oder Rückenschmerzen und/oder Druckempfindlichkeit in der Mittellinie
    • fokale neurologische Anzeichen und/oder Symptome (z. B. Taubheitsgefühl oder motorische Schwäche)
    • anatomische Verformung der Wirbelsäule
    • ablenkende Umstände oder Verletzungen (z. B. Frakturen langer Knochen oder Quetschungen, große Verbrennungen, emotionaler Stress, Kommunikationsbarrieren usw.) oder ähnliche Verletzungen, die die Fähigkeit des Patienten beeinträchtigen, zu einer zuverlässigen Untersuchung beizutragen
  • wenn SMR indiziert ist, sollte sie immer die gesamte Wirbelsäule betreffen
  • angepasste Halskrause ist ein wichtiger Bestandteil der SMR und sollte verwendet werden um die Bewegung der Halswirbelsäule zu begrenzen
  • übrige Wirbelsäule sollte stabilisiert werden, indem Kopf, Hals und Rumpf in einer Linie gehalten werden (Spineboard, Schaufeltrage, Vakuummatratze oder Trage)
  • wenn Anheben des Kopfes erforderlich ist, sollte die Ausrichtung des Halses und des Rumpfes beibehalten werden
  • SMR kann nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden, wenn sich der Patient in einer sitzenden Position befindet
  • jeder Patiententransfer birgt die Gefahr einer unerwünschten Verschiebung einer instabilen Wirbelsäulenverletzung
    • ein Spineboard, eine Schaufeltrage oder eine Vakuummatratze als Hilfsmittel für den Patiententransfer empfohlen, um die Flexion, Extension oder Rotation der möglicherweise verletzten Wirbelsäule zu minimieren
  • SMR spielt bei penetrierenden Traumata keine Rolle
  • SMR bei Kindern
    • Alter allein sollte kein Faktor bei der Entscheidungsfindung für die prähospitale Wirbelsäulenimmobilisierung sein, sowohl bei Kleinkindern als auch bei Kindern, die eine zuverlässig Auskunft geben können
    • bei kleinen Kinder bestehen Kommunikationsbarrieren, dies sollte nicht dazu führen, dass eine SMR unterbleibt
  • eine Halskrause sollte angelegt werden, wenn der Patient einen der folgenden Punkte aufweist:
    • Angabe von Nackenschmerzen
    • Schiefhals (Torticollis)
    • neurologisches Defizit
    • veränderter Bewusstseinszustand einschließlich GCS < 15, Intoxikation und andere Anzeichen (Unruhe, Apnoe, Hypopnoe, Somnolenz usw.)
    • Verwicklung in einen risikoreichen Kraftfahrzeugunfall, Tauchunfall mit hohem Aufprall oder erhebliche Rumpfverletzungen
    • Liegezeit auf dem Spineboard minimieren und Verwendung einer Vakuummatratze als Hilfsmittel erwägen, um das Risiko von Schmerzen und Druckgeschwüren zu minimieren, wenn die Transportzeit verlängert ist
    • aufgrund des unterschiedlichen Verhältnisses von Kopfgröße zu Körpergröße bei Kleinkindern im Vergleich zu Erwachsenen ist oft eine zusätzliche Polsterung unter den Schultern erforderlich, um eine übermäßige Flexion der Halswirbelsäule bei SMR zu vermeiden
Published inLeitlinien kompakt

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