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Leitlinie „Spine Immobilization in the Austere Environment“ der WMS

veröffentlichende Fachgesellschaft: Wilderness Medical Society
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 01.12.2014
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1016/j.wem.2014.05.004

  • Neutralposition der HWS sollte während der Befreiung mit leichter bis mäßiger manuellen Traktion der HWS beibehalten bleiben, außer bei fehlender Patienten-Compliance, verstärkten Schmerzen oder neuem oder sich verschlimmerndem neurologischen Defizit
    • bei Rückführung der HWS in anatomische Position und beim Transfer eines Patienten leichte bis mäßige Traktion anwenden
  • Anlage einer Halskrause bei allen Patienten, die wach sind und sich selbst befreien können; sonst zusätzlich mit KED-System Befreiung des Patienten und anschließend Lagerung auf Spineboard oder Vakuummatratze
  • beim Transfer von Patienten auf und von einem Spineboard Hebe-Schiebe-Methode mit Trap Squeeze de Log-Roll-Manöver vorziehen (siehe Fotos)
    • ggf. leicht seitliche Lagerung zur Dekubitusprophylaxe, v.a. bei längeren Evakuierungen
  • Ruhigstellung der Wirbelsäule bei Patienten mit Anzeichen einer Wirbelsäulenverletzung in Betracht ziehen, auch bei Patienten mit neurologischen Problemen (SHT etc.) und bei Patienten mit schweren Traumata, die bewusstlos sind oder einen veränderten Bewusstseinszustand aufweisen
  • Halskrause (oder ein improvisiertes Äquivalent) als eines von mehreren Hilfsmitteln betrachten, die zur Ruhigstellung der HWS zur Verfügung stehen
    • sollte nicht als adäquate Immobilisierung an sich betrachtet werden und auch nicht als notwendig, wenn eine adäquate Immobilisierung durch andere Mittel erreicht werden kann oder wenn das Vorhandensein der Halskrause an sich die Notfallversorgung des Patienten gefährdet
    • Verwendung der Halskrause ist bei Spondylitis ankylosans kontraindiziert
    • bei Patienten mit Verdacht auf Verletzung Nacken in bequemer Position lagern
  • Vakuummatratze bietet mit oder ohne Halskrause eine bessere Immobilisierung und höheren Patientenkomfort (mit entsprechend geringerem Dekubitus-Risiko) und ist bei der Immobilisierung der gesamten Wirbelsäule oder bestimmter betroffener Bereiche einem Spineboard vorzuziehen
  • Anwendung der NEXUS-Kriterien oder der Canadian C-Spine-Rule zur Abklärung, ob die Halswirbelsäule vor dem Krankenhausaufenthalt immobilisiert werden sollte oder nicht
  • keine Immobilisierung der Wirbelsäule bei penetrierenden Traumata

Immobilisierung-Algorithmus in schwierigen Umgebungen

Published inLeitlinien kompakt

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