veröffentlichende Fachgesellschaft: Joint Trauma System – Department of Defense Center of Excellence for Trauma
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 30.01.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://jts.health.mil/index.cfm/PI_CPGs/cpgs
spezielle Kontraindikationen für transvenöse Schrittmachertherapie
- asynchrones Pacing ist bei intrinsischen Herzrhythmen kontraindiziert, außer bei EMI
- bei Vorhofflimmern oder Vorhofflattern unwirksam
- Einkammer-Vorhof-Pacing ist bei AV-Überleitungsstörungen kontraindiziert
Pacing-Modi, die es ermöglichen, dass die Erkennung eine ventrikuläre Reaktion auslöst, sind bei schnellen Vorhofarrhythmien wie Vorhofflimmern oder Vorhofflattern kontraindiziert
Indikationen für temporäre Schrittmachertherapie
- Bradykardie mit/bei
- hämodynamischer Instabilität (Hypotonie)
- akuter Bewusstseinsveränderung
- anhaltenden ischämisch-bedingten Brustschmerzen
- kongestiver Herzinsuffizienz
- Synkope
- AV-Block Grad 3
- Bradykardie, welche nicht medikamentös therapierbar ist
- andere Anzeichen eines Schocks
- ggf. vorher i.v.-Boli oder Infusion mit chronotropen Medikamenten wie Atropin, Epinephrin, Dopamin oder Isoproterenol in Betracht ziehen
- Atropin in der Regel bei AV-Block Mobitz Typ II und komplettem AV-Block nicht wirksam
- Einleitung Schrittmacher-Therapie darf nicht durch medikamentöse Therapie verzögert werden
- Sinusbradykardie tritt häufig kurz nach STEMI auf, insbesondere nach Infarkten der inferioren Wand; falls symptomatisch, kann Atropin verwendet werden, gefolgt von vorübergehender transkutaner Stimulation, falls erforderlich
Indikationen für prophylaktische Vorbereitung der transvenösen Schrittmachertherapie
Inzidenz kompletter Herzblocks beträgt fast 4 % bei inferiorem/posteriorem MI
- prophylaktische Platzierung eines tmeporären transvenösen Schrittmachersystems bei
- hochgradigem AV-Block und/oder
- neuem Schenkelblock (insbesondere bei LBBB) oder
- bifaszialem Block bei Patienten mit anteriorem/lateralem MI
- hochgradiger AV-Block bei inferiorem/posteriorem STEMI ist i.d.R. vorübergehend und mit schmalem Komplex/junktionalen Escape-Rhythmus verbunden
- Bradyarrhythmien sind bei Rechtsherzinfarkten häufig
Pre-Flight-Checkliste und -Überlegungen
- 12-Kanal-EKG und Pulsüberwachung, um konsistente mechanische Erfassung zu bestätigen.
- Intubation vor dem Flug in Betracht ziehen bei Patient*innen die transkutane Stimulation benötigt (transkutane Stimulation ist schmerzhaft und erfordert eine Analgesie und Sedierung; ist bei intubierten Patienten leichter zu bewerkstelligen)
- keine transvenösen Verbandwechsel während des Fluges
- zentraler Zugang und arterieller Zugang sollten vor dem Flug gelegt werden
- Elektrolyte vor dem Flug korrigieren, einschließlich Kalium, Magnesium, Kalzium und Phosphor
- Überprüfung aller kardiologischen Untersuchungen, einschließlich EKGs, Echokardiogrammergebnisse und Troponinwerte
- für den Fall einer Fehlfunktion des Schrittmachersystems vorplanen, durch Vorbereitung von Infusionen mit chronotropen Medikamenten (Epinephrin, Dopamin oder Isoproterenol)
- nach Transport zum Fluggefährt alle Elektroden und Anschlüsse sowie Puls erneut überprüfen
- zusätzliche Batterie für transvenöses Pacing mit Klebeband an der Rückseite des Geräts befestigt für schnellstmögliche Erreichbarkeit
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