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Leitlinie „Traumatische Milzruptur im Kindesalter“ der DGKCH

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie
Klassifikation gemäß AWMF: S1
Datum der Veröffentlichung: 30.04.2020
Ablaufdatum: 30.04.2024
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/006-112.html

Definition

  • Zerreißung der Milz mit Kapsel- oder Parenchymriss, Gefäßverletzung, Organzertrümmerung bis hin zum Abriss des Gefäßstiels
    • einzeitig: akute Blutung in die Bauchhöhle durch Verletzung der Kapsel und evtl. des Parenchyms
    • zweizeitig: initiale Parenchymverletzung bei vorerst intakter Kapsel sowie Entwicklung eines zentralen oder subkapsulären Hämatoms. Klinisch symptomfreies Intervall bis zur Kapselruptur.
  • Pathogenese
    • Abdomen des Kindes durch weichere Rippen und schwächere Bauchmuskeln weniger geschützt
  • Funktion der Milz
    • Blutfilterorgan mit immunologischer Kompetenz
    • von ca. 10 % des HZV durchströmt
    • Speicherung von ca. 25 % der im Kreislauf zirkulierenden Thrombozyten als Reserve

Leitsymptome

  • äußere Verletzungszeichen, Schmerzen, akutes Abdomen
  • Dyspnoe, Rippenfrakturen, Kehr’sches Zeichen (linksseitiger Schulterschmerz)
  • hypovolämische Schocksymptomatik (Tachykardie, schlechte Mikro-zirkulation etc.) CAVE: lange Kompensation insbesondere bei Klein-kindern mit dann plötzlicher Dekompensation
  • bei zweizeitiger Ruptur verzögerte oder abgeschwächte Symptomatik

Therapie

  • Intensivüberwachung für mind. 24h obligat ab AAST-Stadium III, ansonsten je nach Verletzungsgrad und Klinik (venöser Zugang, evtl. Magen-Sonde, Blasenkatheter etc.)
Published inLeitlinien kompakt

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