veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Diabetes Gesellschaft
Datum der Veröffentlichung: 07.11.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2022/dus_2022_Praxisempfehlungen_Landgraf_Klassifikation-und-Diagnostik.pdf
Definition „Diabetes melitus“
- Sammelbegriff für heterogene Störungen des Stoffwechsels mit Leitbefund einer chronische Hyperglykämie
- Ursache ist entweder gestörte oder fehlende Insulinsekretion oder gestörte Insulinwirkung oder meist beides in unterschiedlicher Ausprägung
Klassifikation
- Typ-1-Diabetes
- β-Zell-Zerstörung, die zu fehlender Insulinsekretion und folglich zu absolutem Insulinmangel führt, meist immunologisch vermittelt
- Checkpoint-Inhibitor-induzierter Diabetes mit und ohne Auto-Antikörper
- LADA (latent autoimmune diabetes in adults): meist langsam entwickelnder Diabetes im höheren Alter, der dem Typ-1-Diabetes zugeordnet wird
- Typ-2-Diabetes
- vorwiegende Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bis weitgehendem sekretorischen Insulin-Ausfall mit Insulinresistenz
- häufig assoziiert mit anderen Erkrankungen (Hypertonie, Adipositas, Lipidstoffwechselstörungen, Arteriosklerose, COPD, obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom, Depression und metabolisch-bedingten Fettlebererkrankungen)
- andere spezifische Diabetestypen
- Erkrankungen des exokrinen Pankreas (z.B. Pankreatitis, zystische Fibrose, Hämochromatose, Pankreaskarzinom, nach Pankreaschirurgie)
- Endokrinopathien (z.B. Cushing-Syndrom, Akromegalie, Phäochromozytom)
- medikamentös induziert (z.B. Glukokortikoide, Neuroleptika, Alpha-Interferon, Pentamidin)
- Infektionen
- seltene Formen eines autoimmunvermittelten Diabetes
- genetische Defekte der β-Zell-Funktion (z.B. MODY- und andere neonatale Formen)
- genetische Defekte der Insulinwirkung
- andere genetische Syndrome, die mit Diabetes assoziiert sein können
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