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17.05. – Welthypertonietag

Heute findet der jährliche World Hypertension Day bzw. Welthypertonietag statt. Erstmals wurde der Welthypertonietag am 14. Mai 2005 veranstaltet und ein Jahr später wurde der 17.05. als der offizielle, jährliche World Hypertension Day ausgewählt. Ziel des Welthypertonietag ist es Bewusstsein für den Bluthochdruck als Volkskrankheit zu schaffen und Möglichkeiten der Prävention und Therapie aufzuzeigen. Das Motto des diesjährigen World Hypertension Day ist „Measure Your Blood Pressure Accurately, Control It, Live Longer“ (zu deutsch „Messen Sie Ihren Blutdruck richtig, kontrollieren Sie ihn und leben (dadurch) länger“). Heute ist also der perfekte Tag sich mit den Notfällen bei Menschen mit einer arteriellen Hypertonie etwas genauer anzuschauen.

Grundsätzliches

Für die Hypertonie gibt es verschiedene Möglichkeiten der Einteilung oder Klassifikation. Zu allererst wäre da die Einteilung in die folgenden Übergruppen:

  • arterielle Hypertonie (hoher Blutdruck im Körperkreislauf)
  • venöse Hypertonie (hoher Blutdruck im venösen System)
  • pulmonale Hypertonie (hoher Blutdruck im Lungenkreislauf)
  • portale Hypertonie (Hochdruck im Bereich der Pfortader)

Wenn in der Medizin von einer Hypertonie gesprochen wird, ist damit i.d.R. die arterielle Hypertonie, also der „Bluthochdruck“, gemeint. Die arterielle Hypertonie lässt wiederum einteilen in die primäre und sekundäre Hypertonie, welche sich beide auf die Ursachen für den hohen Blutdruck beziehen:

  • primäre Hypertonie (Hypertonie ohne erkennbare sekundäre Ursachen, welche ca. 90 % der Hypertonien ausmacht und i.d.R. nach dem 30. Lj. auftritt; auch essentielle oder idiopathische Hypertonie genannt)
  • sekundäre Hypertonie (Hypertonie, welche als Folge anderer Grunderkrankungen oder Ursachen auftritt)

Neben der ursachenspezifischen Aufteilung gibt es zusätzlich noch eine Klassifikation der European Society of Cardiology (ESC) hinsichtlich der Höhe der Blutdruckwerte, welche sich wie folgt aufgliedert:

  • optimaler Blutdruck: RRsys. < 120 mmHg und RRdiast.< 80 mmHg
  • normaler Blutdruck: RRsys. 120 – 129 mmHg und RRdiast. 80 – 84 mmHg
  • hoch-normaler Blutdruck: RRsys. 130 – 139 mmHg und/oder RRdiast. 85 – 89 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 1: RRsys. 140 – 159 mmHg und/oder RRdiast. 90 – 99 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 2: RRsys.160 – 179 mmHg und/oder RRdiast. 100 – 109 mmHg
  • Bluthochdruck Grad 3: RRsys. ≥ 180 mmHg und/oder RRdiast. ≥ 110 mmHg
  • isolierter systolischer Bluthochdruck: RRsys. ≥ 140 mmHg und RRdiast. < 90 mmHg
  • isolierter diastolischer Bluthochdruck: RRsys. <140 mmHg und RRdiast. ≥ 90 mmHg

Zu betonen ist, dass die ESC-Einteilung jedoch nur für Erwachsene gilt. Bei Kindern ist die Hypertonie definiert als der durchschnittliche systolische oder diastolische Blutdruck, der ≥ dem 95. Perzentile entspricht.

Neben den zuvor genannten Blutdruckeinteilungen gibt es noch einige Hypertonie-Phänomen wie z.B. die…

  • … Weißkittelhypertonie (auch Weißkittel-Effekt), also das Auftreten erhöhter Blutdruckwerte bei der ärztlichen Vorstellung. Das Weißkittelsyndrom stellt effektiv keine eigene Bluthochdruck-Form dar, sondern ist ausgelöst durch Stress im Rahmen des Arztbesuches.
  • … maskierte Hypertonie, die quasi das Gegenteil zur Weißkittelhypertonie darstellt, denn hier sind die Blutdruckwerte bei der ärztlichen Vorstellung im Normalbereich, dafür aber im Alltag und v.a. während der Nacht relevant erhöht.

    Zahlen & Fakten

    • Deutschland
      • 20.000.000 – 30.000.000 Deutsche haben einen Bluthochdruck
      • 3 von 4 Deutsche im Alter zwischen 70 und 79 sind betroffen
      • 30 % der Betroffenen ist ihre Erkrankung nicht bekannt
      • 88 % der Betroffenen, die davon wissen, lassen sich behandeln
      • 3/4 der Behandelten erreichen durch Behandlung gute RR-Werte
      • 4 – 5/100 Kindern haben bereits erhöhte RR-Werte (ca. 700.000 Kinder)
      • altersstandardisierte durchschnittliche Bluthochdruck-Prävalenz von 2019 für das Alter von 30 – 79 Jahren: 34 % bei Männern & 32 % bei Frauen
      • Männer sind häufiger betroffen als Frauen (1/5 der Männer im Alter 40 – 49 Jahre hat eine Hypertonie; Frauen > 60 Jahre holen dies im Zuge der Wechseljahre i.d.R. auf)
      • fast jede*r dritte Erwachsene hat einen bekannten, ärztlich diagnostizierten Bluthochdruck
      • Prävalenz des bekannten Bluthochdrucks steigt mit zunehmendem Alter an (2/3 der > 65-Jährigen hat bekannten Bluthochdruck)
      • Frauen aus oberer Bildungsschicht haben signifikant seltener eine bekannte Hypertonie als Frauen aus der unteren Bildungsgruppe
    12-Monats-Prävalenz des bekannten, ärztlich diagnostizierten Bluthochdrucks nach Geschlecht und Bundesland (Quelle: GEDA 2014/2015-EHIS; Robert Koch-Institut. „12-Monats-Prävalenz von Bluthochdruck in Deutschland“, 2017. https://doi.org/10.17886/RKI-GBE-2017-007.)
    • Europa
      • 22 % der > 15-Jährigen in der EU leiden unter Bluthochdruck (2019)
    Quelle: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-eurostat-news/-/edn-20210929-1
    • Weltweit
      • laut WHO weltweit ca. 1.280.000.000 Erwachsene im Alter von 30 – 79 Jahren von Bluthochdruck betroffen (2/3 der Betroffenen leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen)
      • Betroffenenzahl hat sich zw. 1990 & 2019 von 650.000.000 auf 1.300.000.000 verdoppelt (Anstieg auf 1.500.000.000 bis 2025)
      • 4/5 der Betroffenen wird nicht ausreichend behandelt (bei ausreichender Versorgung könnten zwischen 2023 und 2050 76.000.000 Todesfälle, 120.000.000 Schlaganfälle, 79.000.000 Herzinfarkte und 17.000.000 Fälle von Herzversagen vermieden werden)
      • 1/2 der Menschen mit Bluthochdruck weltweit weiß nichts von ihrer Erkrankung
      • Bluthochdruck ist weltweit eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle
    • Sonstiges
      • kritische, akut gesundheitsbedrohliche Hypertonien machen < 2 % der Notaufnahme-Vorstellungen aus
      • Schlaganfälle (ischämisch & hämorrhagisch) und akute Herzinsuffizienzen mit konsekutivem Lungenödem sind die häufigsten hypertensiven Notfälle
      • 1 von 200 Patient*innen wird mit V.a. hypertensiven Notfall in Notaufnahme vorstellig (Wert in den letzten zwei Jahrzehnten nicht verändert und auf allen Kontinenten vergleichbar)
      • RRsys. steigt mit dem Alter progressiv an und RRdiast. steigt nur bis zum Alter von 50 – 60 Jahren an, gefolgt von kurzer Stagnation und einem anschließenden leichten Rückgang (Folge ist ein Anstieg des Pulsdrucks mit Alter, also der Differenz zwischen RRsys. & RRdiast.)
      • in 20 – 40 % der Fälle besteht bei Patient*innen mit einer malignen Hypertonie bei Vorstellung in der Notaufnahme eine sekundäre Ursachen (meistens Nierenparenchymerkrankung und Nierenarterienstenose)
      • Mehrheit der Patient*innen mit maligner Hypertonie hat eine unerkannte oder unkontrollierte essenzielle Hypertonie
      • Patient*innen mit fibrinoider Nekrose in den Nierenarteriolen (klassisches Merkmal einer malignen Hypertonie) sterben bei ausbleibender Therapie i.d.R. innerhalb von 24 Monaten

        Pathophysiologie

        Die Pathophysiologie der Endorganschädigung im Rahmen hypertensiver Notfälle ist nicht vollständig geklärt, aber folgender Mechanismus scheint bis jetzt als gesichert: mechanische Belastung der Gefäßwände –> Endothelschädigung + entzündungsfördernde Reaktion –> erhöhte Gefäßpermeabilität + Thrombozyten- & Gerinnungskaskadenaktivierung –> Ablagerung von Fibrinpfropfen –> Hypoperfusion auf Gewebeebene der Zielorgane.

        Quelle: Van Den Born, Bert-Jan H, Gregory Y H Lip, Jana Brguljan-Hitij, Antoine Cremer, Julian Segura, Enrique Morales, Felix Mahfoud, u. a. „ESC Council on Hypertension Position Document on the Management of Hypertensive Emergencies“. European Heart Journal – Cardiovascular Pharmacotherapy 5, Nr. 1 (1. Januar 2019): 37–46. https://doi.org/10.1093/ehjcvp/pvy032.

        Krise, Entgleisung oder Notfall – was ist was?

        In Bezug auf Notfalleinsätze, welche in Zusammenhang mit erhöhtem Blutdruck stehen, geistern einige Begriffe wie „Krise“, „Entgleisung“ oder „Notfall“ herum. Doch was ist jetzt was und was sagen die wichtigen Fachgesellschaften wie die ESC?

        • hypertensive Krise oder Entgleisung (gemäß Van den Born et al. „uncontrolled Hypertension“; gemäß ESC „Hypertension urgencies“): RR-Werte > 180/120 mmHg ohne eine Endorganschädigung
        • hypertensiver Notfall (gemäß ESC „hypertensive emergency“): RR-Werte > 180/120 mmHg mit einer Endorganschädigung, z.B. Retinopathie bzw. retinale Blutungen, Lungenödem, akutes Nierenversagen, akute Herzinsuffizienz, Angina pectoris, kardialer Ischämie bzw. ACS, neurologischen Defiziten, Eklampsie, Aortendissektion, Hochdruckenzephalopathie, Stroke/ICB und/oder thrombotischer Mikroangiopathie

          Schaut man sich im Wirrwarr der englischsprachigen Leitlinien und Literatur um, so sagen einige Quellen, dass der Begriff „hypertensive Krise“ zur Unterscheidung einer Hypertonie mit oder ohne Endorganschädigung obsolet ist, da nur noch der Begriff „hypertensiver Notfall“ für Situationen verwendet werden sollte, in denen eine sofortige Therapie notwendig ist.

          In der deutschsprachige Fachliteratur findet man hingegen die Aufteilung in den „hypertensiven Notfall“, also einen Bluthochdruck Grad 3 (RRsys. ≥ 180 mmHg und/oder RRdiast. ≥ 110 mmHg) mit einer akuten Endorganschädigung, sowie die „hypertensive Entgleisung“, also einen Bluthochdruck Grad 3 (RRsys. ≥ 180 mmHg und/oder RRdiast. ≥ 110 mmHg) ohne eine akute Endorganschädigung. Der Begriff „hypertensiven Krise“ findet sich in den deutschen Leitlinien nur wenn es um Hypertonien im Rahmen der Schwangerschaft geht.

          Van den Born et al. haben die Einteilung der symptomatisch-relevanten Hypertonien in der nachfolgenden sehr anschaulich dargestellt.

          Quelle: Van Den Born, Bert-Jan H, Gregory Y H Lip, Jana Brguljan-Hitij, Antoine Cremer, Julian Segura, Enrique Morales, Felix Mahfoud, u. a. „ESC Council on Hypertension Position Document on the Management of Hypertensive Emergencies“. European Heart Journal – Cardiovascular Pharmacotherapy 5, Nr. 1 (1. Januar 2019): 37–46. https://doi.org/10.1093/ehjcvp/pvy032.

          typische Hypertonie-Symptomatik

          • Kopfschmerz
          • Übelkeit & Erbrechen
          • Schwindel
          • Epistaxis
          • Zittern
          • Angina pectoris
          • Palpitationen
          • Arrhythmien
          • Agitiertheit
          • Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen (inkl. Koma)
          • akute Dyspnoe
          • Sehstörungen (Papillenödem, Cotton-Wool-Flecken)
          • nierenspezifische Symptome wie Hämaturie, Proteinurie, Oligurie bis Anurie

          Beispiele für Symptome & Krankheitsbilder

          • akute Dyspnoe –> Lungenödem
          • Krampfanfälle + Schwangerschaft –> Eklampsie
          • beidseitiges flammenförmige Einblutungen der Augen und/oder Papillenödeme und/oder Cotton-Wool-Flecken –> hypertensive Retinopathie
          • beidseitiges flammenförmige Einblutungen der Augen und/oder Papillenödeme und/oder kortikale Blindheit + Delir + Krampfanfälle + ggf. Koma –> hypertensive Enzephalopathie
          • fokale neurologische Symptome (z.B. Kopfschmerz, Schwindel etc.) –> ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall
          • Angina pectoris, Rückenschmerzen etc. –> Aortendissektion, Myokardinfarkt
          • Hämaturie –> akute hypertensive Nephrosklerose
          • Kopfschmerzen, Palpitationen, Schwitzen –> Phäochromozytom
          • Hämolyse + Thrombozytopenie –> hypertensive thrombotische Mikroangiopathie

          Differentialdiagnosen

          • akute Nierenverletzung
          • Aorten-Verengung oder Kompression (Koarktation)
          • Aortendissektion
          • chronische Nierenerkrankung
          • Eklampsie
          • Hypokalzämie
          • Schilddrüsenüberfunktion
          • Phäochromozytom
          • Nierenarterienverengung
          • Subarachnoidal-Blutung

          Anamnese & Diagnostik

          • Vorerkrankungen (v.a. bestehender Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
          • Beginn & Dauer der Symptome sowie zeitlicher Verlauf
          • mögliche Ursachen (Nichteinhaltung der verordneten blutdrucksenkenden Medikamente, Änderung des Lebensstils, gleichzeitige Einnahme blutdruckerhöhender Medikamente etc.)
          • weitere SAMPLERS-Anamnese
          • Diagnostik besteht aus regelmäßiger RR-Messung, SpO2, Puls, 12-Kanal-EKG sowie neurologische Untersuchung mit BEFAST, GCS, Pupillenkontrolle etc.
          • Labordiagnostik mit Hämoglobin, Thrombozytenzahl, Fibrinogen, Kreatinin, eGFR, Elektrolyte, LDH, Haptoglobin, UACR, Troponin, NT-proBNP etc.
          • Schwangerschaftstest bei Frauen im gebärfähigen Alter
          • ggf. Fundoskopie bei ophthalmologischer Symptomatik
          • Bildgebung (z.B. Thorax-Röntgen/-Sono bei Lungenstauung & Flüssigkeitsüberlastung oder CT/MRT bei neurologischen Auffälligkeiten oder Nieren-Sono bei Nierenfunktionsstörung oder Verdacht auf Nierenarterienverengung)
          • Echokardiographie bei Herzinsuffizienz, akute Ischämie, Aortendissektion
          • Urin-Test (v.a. bei Drogenkonsum wie z.B. Kokain oder Methamphetamin)

          notfallmedizinische Therapie

          • rasche Therapieeinleitung, aber langsame Blutdrucksenkung (grundsätzlich max. um 25 % in den erst 2 h)
          • Therapieziel ist die kontrollierte RR-Senkung, um weitere hypertensive Schäden zu verhindern/begrenzen
          • Therapie ist zusätzlich abhängig von der vorherrschenden Symptomatik durch die Endorganschädigung

          Blutdruckziele für spezifische Notfallsituationen

          • akuter ischämischer Schlaganfall (Mittel der 1. Wahl: Labetalol oder Nicardipin; alternativ Nitroprussid)
            • Lyse-/Thrombektomie-Kandidat*in: RR< 185/110 mmHg vor der Behandlung sowie RR < 180/105 mmHg nach der Behandlung
            • kein Lyse-/Thrombektomie-Kandidat*in: RR < 220/110 mmHg
          • ICB/akuter hämorrhagischer Schlaganfall + RRsys. >180 mmHg: sofortige Senkung auf RRsys. <160 mmHg (Mittel der 1. Wahl: Labetalol oder Nicardipin; alternativ Urapidil)
          • hypertensive Enzephalopathie oder PRES: schnelle MAP-Senkung um 20 – 25 %, dann weiter schrittweise über 24 h (Mittel der 1. Wahl: Labetalol oder Nicardipin; alternativ Nitroprussid)
          • Aortendissektion: RRsys. < 120 mmHg und Herzfrequenz ≤ 60/min
          • Phäochromozytom: schnelle MAP-Senkung um 25 %, dann weiter schrittweise über 24 h
          • schwere Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom: RR <160/110 mmHg (Mittel der 1. Wahl: Labetalol oder Nicardipin und Magnesiumsulfat)
          • maligne Hypertonie mit/ohne thrombotische Mikroangiopathie oder akutes Nierenversagen: MAP-Senkung um 20 – 25 % über mehrere Stunden (Mittel der 1. Wahl: Labelol oder Nicardipin; alternativ Nitroprussid, Urapidil)
          • ACS bzw. akutes koronares Ereignis: sofortige Senkung auf RRsys. < 140 mmHg (Mittel der 1. Wahl: Nitroglycerin oder Labelol; alternativ Urapidil)
          • akutes kardiales Lungenödem: sofortige Senkung auf RRsys. < 140 mmHg (Mittel der 1. Wahl: Nitroprussid oder Nitroglyzerin + Schleifendiuretikum; Mittel der 2. Wahl: Urapidil + Schleifendiuretikum)
          • akute Aortenerkrankung/Aortensyndrom: sofortige Senkung auf RRsys. < 120 mmHg und HF < 60/min (Mittel der 1. Wahl: Esmolol & Nitroprussid oder Nitroglyzerin oder Nicardipin; alternativ Labetalol oder Metoprolol)

          Medikamentendosierungen

          • 0,5 – 1 mg/kg/min Esmolol i.v., dann 50 – 300 µg/kg/min als kontinuierliche Infusion i.v.
          • 2,5 – 5 mg Metoprolol i.v. als Bolus über 2 min (Wdh. mgl. alle 5 min bis max. 15 mg)
          • 0,25 – 0,5 mg/kg Labetalol i.v. als Bolus, dann 2 – 4 mg/min als Dauerinfusion i.v. bis Zieldruck erreicht, danach 5 – 20 mg/h
          • 5 – 15 mg/h Nicardipin als kont. i.v.-Infusion (initial 5 mg/h, dann Steigerung alle 15 – 30 min mit 2,5 mg bis Ziel-RR, danach Senkung auf 3 mg/h)
          • 5 – 200 µg/min Nitroglycerin i.v. (Erhöhung um 5 µg/min alle 5 min) ODER 0,5 – 1 mg/h Nitroglycerin s.l., dann 8 – 10 mg/h als Erhaltungsdosis
          • 0,3 – 0,5 µg/kg/min Nitroprussid i.v. (Erhöhung um 0,5 µg/kg/min alle 5 min bis Ziel-RR)
          • 12,5 – 25 mg Urapidil i.v. als Bolus, dann 5 – 40 mg/h als Dauerinfusion i.v.
          • 5 – 10 mg Amlodipin p.o., dann 5 – 10 mg als Erhaltungsdosis
          • 0,075 mg Clonidin i.v. als Initialdosis, dann 0,075 mg pro 12 h als Erhaltungsdosis
          • 20 – 40 mg Furosemid p.o./i.v.
          • 1,25 mg Enalaprilat als Initialdosis über 5 min, dann Dosiserhöhung bis auf 5 mg/6 h als Erhaltungsdosis

          CAVE: Nitroglycerin-Gabe bei isolierter Blutdruckkrise (ohne AP-Symptomatik) ist Off-Label-Use außerhalb der Zulassung

          Quellen

          Published inWelttag...

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