Zum Inhalt springen

Leitlinie „Evidence-based Guideline for EMS Administration of Naloxone“ der AHRQ

veröffentlichende Fachgesellschaft: Agency for Healthcare Research and Quality
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 17.04.2019
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1080/10903127.2019.1597955

Definition

  • Naloxon ist ein Mu-Opioid-Rezeptor-Antagonist, der wirksam die Symptome einer Opioid-Intoxikation und der damit verbundenen lebensbedrohlichen Atemdepression umkehrt
  • Applikationswege: i.v., i.m., i.n., subkutan

bester Applikationsweg

  • i.n. besser als i.m.
  • i.n. gleich gut wie i.v.
  • i.v. besser als i.m.
  • i.v. besser als subkutan

Dosierung

  • initiale parenterale Dosierung (i.v., i.m., subkutan): 0.4 mg
  • initiale pädiatrische Dosierung (i.v., i.m., subkutan) 0,1 mg/kgKG bzw. subkutan eine maximale Dosis von 2 mg, welche alle 2 – 3 min wiederholt werden kann
  • nasale Dosierung: 0,1 mg/kgKG (max. 4 mg)

Titration

  • Titration der Dosen sollte so erfolgen, dass Dosismenge und Frequenz eine ausreichende Spontanatmung aufrechterhalten ohne Entzugssymptome auszulösen
  • Wiederherstellung des vollen Bewusstseins ist für die Patientensicherheit nicht erforderlich und könnte ggf. sogar Entzugserscheinungen und Unruhe auslösen, was sowohl die Sicherheit des Patienten und auch des Rettungsdienstpersonals gefährdet
    • Transport und die Weiterbehandlung im Krankenhaus kann auch ohne Wiederherstellung des vollen Bewusstseins erfolgen

Zeitpunkt

  • nach Verabreichung von Naloxon Patienten engmaschig überwachen, um eine ausreichende Spontanatmung wiederherzustellen
  • Wiederholungsgabe nur, wenn der Patient auf anfängliche Dosierung unzureichend anspricht oder Atemdepression nach anfänglicher Reaktion auf Naloxon wieder auftaucht
  • FDA empfiehlt Wiederholungsdosierung im 2 – 3 Minuten-Intervall
  • klinische Wirkung von Naloxon beginnt innerhalb von 2 – 3 Minuten nach Verabreichung unabhängig vom Applikationsweg

Therapie und Transport

  • Naloxon ist erster Schritt in umfassenderer Behandlung von Opioidintoxikationen
  • Indikationen für eine Klinikeinweisung
    • hohes Risiko erneut eine Überdosierung aufgrund der eingenommenen Substanzen zu erleiden
    • Vorligen psychiatrischer oder anderer medizinischer Komobidiäten, die Klinikeinweisung nötig machen
    • Rettungsdienst ist nicht in der Lage oder verfügt nicht über die Ressourcen den Opiatintox vollumfänglich zu therapieren
Published inLeitlinien kompakt

Sei der Erste der einen Kommentar abgibt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert