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Leitlinie „Burn Care“ der EBA

veröffentlichende Fachgesellschaft: European Burns Association
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung:
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.euroburn.org/documents/

Überweisungskriterien an Verbrennungszentrum

  • mehr als 5 % verbrannte Körperoberfläche bei Kindern unter 2 Jahren
  • mehr als 10 % verbrannte Körperoberfläche bei Kindern im Alter von 3 – 10 Jahren
  • mehr als 15 % verbrannte Körperoberfläche bei Kindern im Alter von 10 – 15 Jahren
  • mehr als 20 % verbrannte Körperoberfläche der TBSA bei Erwachsenen
  • mehr als 10 % verbrannte Körperoberfläche bei Senioren über 65 Jahren
  • Patienten mit Verbrennungsschock
  • Patienten mit Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, im Genitalbereich oder an größeren Gelenken
  • tiefe Teilverbrennungen und vollständige Verbrennungen in jeder Altersgruppe und in jedem Ausmaß
  • generalisierte Verbrennungen in jeder Altersgruppe
  • Verbrennungen jeglicher Größe mit begleitenden Traumata oder Krankheiten, die die Behandlung erschweren, die Genesung verlängern oder die Sterblichkeit beeinflussen könnten
  • Verbrennungen mit Verdacht auf eine Inhalationstrauma
  • jede Art von Verbrennungen, wenn Zweifel bzgl. Behandlung bestehen
  • Verbrennungspatienten, die eine besondere soziale, emotionale oder langfristige Rehabilitationsunterstützung benötigen
  • schwere elektrische Verbrennungen
  • schwere chemische Verbrennungen
  • mit Verbrennungen assoziierte Krankheiten wie toxische epidermale Nekrolyse, nekrotisierende Fasziitis, Staphylokokkenverbrühungssyndrom usw., wenn die betroffene Hautfläche bei Kindern und älteren Menschen 10 % und bei Erwachsenen 15 % beträgt oder wenn Zweifel bzgl. der Behandlung bestehen

Therapie

  • Schmerzen mit zuverlässigen, validierten Bewertungsskalen für die verschiedenen Altersgruppen messen
  • •angemessenes Flüssigkeitsmanagement ist entscheidend für Überleben von Patienten mit großflächigen Verbrennungen
    • Bedarf an Flüssigkeit hängt vom Ausmaß der Verbrennung und der Körpergröße ab
    • in den ersten 8 Stunden nach Verbrennungen keine Kolloide verabreichen
    • Auswirkungen der Flüssigkeitstherapie auf hämodynamischen Status des Patienten regelmäßig evaluieren
  • Verbrennungswunden in präklinischer Umgebung mit nicht haftendem einfachem Verband abdecken
  • Wärmeerhalt
  • Verwendung der Lund- und Browder-Tabellen zur genauen Einschätzung der Verbrennungsgröße bei Erwachsenen und Kindern
  • bei Verbrennungen der Brust oder des Bauches halbsitzende Position (Hochlagerung des Oberkörpers)
  • Atmung, Anzeichen von Bluthochdruck und Durchblutung der Peripherie in regelmäßigen Abständen überprüfen
  • verbrannte Kleidung entfernen (sofern sie nicht mit dem Patienten verklebt ist)
  • jeglichen Schmuck zu entfernen, der sich einschränkend auswirken könnte

Behandlung des Verbrennungsschocks

  • Verbrennungsschock anhand Kombination aus Mechanismus und Schwere der Verbrennungsverletzung sowie der klinischen Reaktion des Patienten auf die initiale Therapie beurteilen
    • Bewertung und Überwachung sollte von mehr als einem Parameter geleitet sein.
  • Beginn von Flüssigkeitstherapie bei erwachsenen Patienten mit Verbrennungen von mehr als 20 % VKOF und bei pädiatrischen Patienten mit Verbrennungen von mehr als 10 % VKOF
    • Dosierung von 2 – 4 mL/kg/%VKOF in den ersten 24 Stunden
    • Verwendung von kristalloiden Lösungen als erste Wahl
    • keine Verwendung von normaler (0,9 %iger) Kochsalzlösung
  • keine systematischen Verwendung von Kolloiden (insbesondere synthetischen); nur in bestimmten Fällen in Betracht ziehen
  • Verabreichung von Vasopressoren, wenn trotz adäquater Flüssigkeitstherapie lebensbedrohliche Hypotonie vorliegt, wobei die Entscheidung auf genauer hämodynamischen Bewertung beruhen sollte
  • Gabe von Inotropika bei anhaltenden Anzeichen einer Gewebehypoperfusion unter adäquater Flüssigkeitsreanimation und Vasopressoren
Published inLeitlinien kompakt

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