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Leitlinie „Management of paediatric diabetic ketoacidosis“ der CPS

veröffentlichende Fachgesellschaft: Canadian Paediatric Society
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 05.12.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://cps.ca/en/documents/position/current-recommendations-for-management-of-paediatric-diabetic-ketoacidosis

Grundsätzliches

Vorhandensein von Hyperglykämie, Ketose und Azidose (gemessen am Serum-pH oder Bikarbonat)

Symptomatik & Diagnostik

klinisches Bild

  • Trias aus folgenden Laborbefunden
    • Hyperglykämie (>11 mmol/L)
    • Serumketose (Beta-Hydroxybutyrat ≥3 mmol/L) und/oder Ketonurie (mäßig oder stark)
    • Azidose (pH <7,3 oder gemessenes Bikarbonat <18 mmol/L) mit einer Anionenlücke >12
  • Polyurie
  • Polydipsie
  • Polyphagie
  • Schwäche
  • Übelkeit & Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • vermindertes Bewusstsein
  • Kussmaul-Atmung und Aceton-Ausatemgeruch

Diagnostik & Anamnese

  • Abarbeitung gemäß ABCDE
  • Beurteilung von
    • Tachypnoe und veränderten Atemmustern
    • Perfusion
    • Flüssigkeitshaushalt
    • Bewusstseinslage
  • Such nach auslösenden Faktoren (z. B. Infektionen, Vergiftungen)
  • Anamnese hinsichtlich Vorerkrankungen, Medikation etc.

Bestimmung des Schweregrads der DKA

  • Leicht
    • Azidose: pH 7,2 – 7,29
    • Bikarbonat: 10 mmol/L – <18 mmol/L
  • Mäßig
    • Azidose: pH 7,1 – 7,19
    • Bikarbonat: 5 mmol/L – 9 mmol/L
  • Schwer
    • Azidose: pH < 7,1
    • Bikarbonat: < 5 mmol/L

Warnzeichen zerebraler Schädigung

  • veränderte Bewusstseinslage, insbesondere nach anfänglicher Besserung
  • Kopfschmerzen, insbesondere wenn sie stark sind, sich verschlimmern oder nach Beginn der Behandlung einsetzen
  • Reizbarkeit bei kleinen Kindern
  • Erbrechen
  • Urin-Inkontinenz
  • Bluthochdruck (auch diastolisch)
  • Bradykardie (ohne Zusammenhang mit Schlaf oder verbessertem Gefäßvolumen)
  • Atemdepression oder Sauerstoffentsättigung
  • Hirnnervenlähmungen

Therapie

Unterschieden zwischen Therapie bei pädiatrischen & adulten Patienten

  • besondere Vorsicht bei der Verabreichung von Volumengabe i.v.
  • Verabreichung von Insulin erst nach Flüssigkeitszufuhr
  • früherer und aggressiverer Ersatz von Kalium
  • Vermeidung von Insulinboli und Natriumbicarbonat

Therapieziele

  • Korrektur der Volumendepletion
  • Korrektur der Azidose
  • Ketogenese stoppen
  • Korrektur des Elektrolyt-Ungleichgewichts
  • Wiederherstellung normaler Blutzuckerspiegel
  • Überwachung und Vorbeugung von Komplikationen (KI, Hypoglykämie, symptomatischer Elektrolytmangel, hyperchlorämische Azidose)
  • Behandlung koexistierender Krankheiten oder auslösender Faktoren

Flüssigkeitstherapie

  • unabhängig vom hämodynamischen Status
    • Gabe von 10 – 20 mL/kg (max. 1000 mL) isotonischer Flüssigkeit (0,9 % NaCl oder balancierte Kristalloide) bei allen Patienten über 20 bis 30 Minuten
  • bei Hypotonie oder kompensiertem Schock
    • Flüssigkeitsbolus innerhalb von 10 – 15 min; ggf. nach Rücksprache mit Pädiater zusätzliche isotonische Flüssigkeitsgabe in Schritten von 10 mL/kg bis max. 40 mL/kg
  • Gabe dextrosefreier isotonischer Flüssigkeiten mit dem Ziel den Blutzucker um nicht mehr als 90 mg/dL/h zu senken; BZ-Ziel: zwischen 270 mg/dl und 306 mg/dl
  • Patienten mit leichter DKA mit reduzierten Mengen intravenöser Flüssigkeit oder oraler Flüssigkeit behandeln
  • Berechnung der stündlichen Gesamtmenge an intravenöser Flüssigkeit
    • 5 – <10 kg = 6,5 mL/kg/h
    • 10 – <20 kg = 6 mL/kg/h
    • 20 – <40 kg = 5 mL/kg/h
    • 40 kg = 4 mL/kg/h (max. 250 mL/h)

Behandlung von Hirnödemen

  • Minimierung von Bewegung und Agitation des Patienten
  • Anheben des Kopfteils des Bettes auf 30°
  • Kopfes des Patienten in der Mittellinie halten
  • Gabe isotonischer Flüssigkeiten (Umstellung auf isotonische Flüssigkeiten: 0,45 % NaCl)
  • Verringerung der Flüssigkeitszufuhr auf 75 % der berechneten Stundenrate, wenn dies zur Aufrechterhaltung einer angemessenen Durchblutung ausreicht
Published inUncategorized

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