veröffentlichende Fachgesellschaft: American College of Cardiology
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 11.10.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1016/j.jacc.2022.08.750
initiale Evaluation
- rasche Erkennung und Behandlung von Patienten mit lebensbedrohlichen Zuständen wie ACS, Aortendissektion und Lungenembolie
- Symptome, die als Druck, Engegefühl, Quetschen, Schweregefühl oder Brennen beschrieben werden, mit ACS in Verbindung bringen
- Schmerz kann auch nicht im Thorax lokalisiert sein; z.B. in der Schulter, dem Arm, dem Nacken, dem Rücken, dem Oberbauch oder dem Kiefer
- Begleitsymptome wie Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Müdigkeit und Bewusstseinsveränderungen
initiale EKG-Untersuchung (STEMI-Äquivalente sowie Zeichen einer akuten/subakuten myokardialen Ischämie)
- posteriorer STEMI
- horizontale ST-Strecken-Senkung in V1 – V3
- dominante R-Welle (R/S-Verhältnis > 1) in V2
- aufrechte T-Wellen in den vorderen Ableitungen
- prominente, breite R-Welle (≥ 30 ms)
- ST-Strecken-Hebung von ≤ 0,5 mm in mindestens einer der Ableitungen V7 – V9
- Linksschenkelblock oder ventrikulärer Schrittmacherrhythmus gemäß Sgarbossa-Kriterien
- positiv bei ≥ 3 Punkte:
- konkordante ST-Strecken-Hebung ≥ 1 mm in Ableitungen mit positivem QRS-Komplex (5 Punkte)
- konkordante ST-Strecken-Senkung ≥ 1 mm in den Ableitungen V1 – V3 (3 Punkte)
- diskordante ST-Strecken-Hebung ≥ 5 mm in Ableitungen mit negativem QRS-Komplex (2 Punkte)
- bei diskordanter ST-Strecken-Hebung ≥ 5 mm, ST/S-Verhältnis < 0,25 berücksichtigen
- positiv bei ≥ 3 Punkte:
- Linksschenkelblock oder ventrikulärer Schrittmacherrhythmus gemäß Smith-modifizierter Sgarbossa-Kriterien
- positiv, wenn einer der Punkte vorhanden:
- konkordante ST-Segment-Hebung von 1 mm in Ableitungen mit positivem QRS-Komplex
- konkordante ST-Streckensenkung von 1 mm in V1 – V3
- ST-Strecken-Hebung am J-Punkt, relativ zum QRS-Beginn, von min. 1 mm und mit Amplitude von min. 25 % der vorhergehenden S-Welle
- positiv, wenn einer der Punkte vorhanden:
- De-Winter-Zeichen
- hohe, prominente, symmetrische T-Wellen, die aus einer nach oben gerichteten ST-Strecken-Senkung von > 1 mm am J-Punkt in den präkordialen Ableitungen entstehen
- ggf. ST-Strecken-Hebung von 0,5 – 1 mm in Ableitung aVR vorhanden
- hyperakute T-Welle
- ggf. früh auftretende breite, asymmetrische, spitz zulaufende T-Wellen bei einem STEMI
- Serien-EKGs über sehr kurze Intervalle nützlich, um das Fortschreiten des STEMI zu beurteilen
- aVR ST-Strecken-Hebung
- ST-Strecken-Hebung im aVR ≤ 1 mm
- gleichzeitige ST-Strecken-Senkung in den Ableitungen I, II, Val und/oder V4 – V6
- Fehlen zusammenhängender ST-Strecken-Hebungen in anderen Ableitungen
- ST-Strecken-Senkung
- horizontale oder abfallende ST-Strecken-Senkung ≥ 0,5 mm am J-Punkt in 2 oder mehr zusammenhängenden Ableitungen
- Wellen’s-Zeichen/Syndrom
- biphasische oder tief invertierte und symmetrische T-Wellen in den Ableitungen V2 und V3 (ggf. bis V6)
- kürzlich aufgetretene Angina pectoris
- Fehlen von Q-Wellen
- invertierte T-Wellen
- bei subakuter Ischämie oder Infarktgeschehen; ggf. verbunden mit der Q-Welle
Sei der Erste der einen Kommentar abgibt