veröffentlichende Fachgesellschaft: Royal Children’s Hospital Melbourne (RCH)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung:
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.rch.org.au/clinicalguide/
Diagnostik
- Beckenfrakturen bei Kindern sind selten, aber z.B. bei Hochrasanztrauma möglich
- zusätzliche Blutprodukte (innerklinisch) notwendig?
- Indikatoren für wahrscheinliche Beckenverletzung
- Hochrasanztrauma (z.B. bei VU mit/oder Ejektion aus dem Fahrzeug)
- Fahrzeugüberschlag
- seitlicher Aufprall mit Fahrzeug
- Fußgänger oder Fahrradfahrer von Fahrzeug angefahren
- Todesopfer im selben Fahrzeug
- körperliche Untersuchung
- Beckenuntersuchung auf Stabilität (inkl. Untersuchung auf V.a. Femurfraktur)
- Untersuchung von Becken & Extremitäten bzgl. Blutergüssen, Wunden, Fehlstellung etc.
- vorsichtige Palpation der Beckenkämme, der Schambeinfuge, der Iliosakralgelenke, der Sitzbeinhöcker und der Lendenwirbelsäule auf Druckempfindlichkeit
- CAVE: zusätzlich Kontrolle bzgl. viszeralen Verletzungen (v.a. Urogenitaltrakt)
Therapie
- Anlage Beckenschlinge ab V.a. Beckenverletzung
- bei Kinder und keiner verfügbaren Beckenschlinge alternativ z.B. gefaltete Decke nutzen, welche Höhe der Trochanter major um das Kind gebunden wird (CAVE: falsche Platzierung kann Beckenfraktur verschlimmern; zu hohe Platzierung behindert ggf. Zugang für Laparotomie)
- Zusammenbinden der Füße zur Sicherung der anatomischen Beckenposition durch Innenrotation der Oberschenkelknochen (Ausnahme: Frakturen der unteren Extremitäten)
- weitere Versorgung ist abhängig vom hämodynamischen Status, der Stabilität des Beckenrings, der Art der Fraktur und dem Patient*innenalter
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