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Leitlinie „Emergency airway management“ der EUSEM

veröffentlichende Fachgesellschaft: European Society of Emergency Medicine (EUSEM)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 13.12.2023
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://doi.org/10.1097/mej.0000000000001114

  • regelmäßige Teilnahme an Kursen/Trainings für das Atemwegsmanagement (Kursinhalte sollten nicht nur auf praktische Fertigkeiten abzielen, sondern auch auf kognitive Strategien)
  • Verwendung von Checklisten für die Vorbereitung und Durchführung des Atemwegsmanagements in Notfallsituationen zur Verringerung von Komplikationen
  • beim notfallmäßigen Atemwegsmanagement in der Notaufnahme ist ein Team von min. 2 (Fach)ärzt*innen sowie min. 2 Pflegekräften mit vorher festgelegten Rollen (wenn möglich zu Beginn auch mehr beteiligte Personen), welche alle das notfallmäßige Atemwegsmanagement beherrschen bzw. trainiert sind (auch bzgl. einer Koniotomie)
  • beim notfallmäßigen Atemwegsmanagement in der Notaufnahme sollte für den Fall erwarteter/unerwarteten Schwierigkeiten ein Team für das fortgeschrittene Atemwegsmanagement zur Verfügung stehen
  • für jedes notfallmäßige Atemwegsmanagement sollten alternative Atemwegsoptionen (z.B. SGA, Koniotomie, fiberoptische Intubation) besprochen und vorbereitet sein
  • keine generelle Empfehlung für die von der SCCM empfohlene Semi-Fowler-Position (Kopf & Thorax um 15 – 45° erhöht), da diese zwar vorteilhaft sein kann, aber in einigen Situationen nicht realisierbar ist (z.B. laufende Reanimation)
  • regelmäßiges Training der Atemwegssicherung beim „situativ schwierigen Atemweg“ (z.B. laufende Reanimation oder HWS-immobilisierte Traumapatient*innen)
  • kritische Sicht bzgl. der SCCM-Empfehlung hinsichtlich der Anlage einer Magensonde vor der Einleitung des Atemwegsmanagements aufgrund sehr begrenzter Evidenz und seltener Indikation sowie der Ablenkung und Verzögerung von anderen Maßnahmen wie der Reanimation
  • Optimierung der Präoxygenierung mittels HFNC (High Flow Nasal Cannula) oder, sofern keine Kontraindikation besteht, DSI (Delayed Sequence Intubation) mit NPPV (Noninvasive Positive Pressure Ventilation)
  • bei Agitation der Patient*innen medikamentös unterstützte Präoxygenierung mittels Ketamin
  • Einsatz der Apnoe-Oxygenierung wann immer möglich zur Verlängerung sicherer Apnoezeiten
  • Gabe von Vasopressoren während der Peri-Intubationsphase, v.a. bei septischen/blutenden Patient*innen oder bei Dehydratation wie z.B. bei erschöpften Asthma-Patient*innen (CAVE: keine starke Evidenz für Flüssigkeitsgabe i.v. zur Hypotonie-Prävention)
  • Einleitungsmedikamente
    • keine Verwendung von Propofol bei kritisch erkrankten Personen für die Einleitung (CAVE: Hypotension, v.a. in Kombination mit Opioiden)
    • Etomidate oder Ketamin anstatt Propofol (CAVE: Nebennierensuppression bei Etomidaten)
    • abschließende Empfehlung für Verwendung von „Rocketamin“, also Ketamin & Rocuronium, mit der einfache und leicht zu merkende Dosis von jeweils 100 mg (CAVE: für schnelle Relaxierung sind ggf. höhere Dosen erforderlich)
    • in Periarrestphase Muskelrelaxanz als Monotherapie erwägen (CAVE: Kombination mit niedrig dosiertem Ketamin ethisch betrachtet wahrscheinlich bessere Wahl)
  • Nutzung eines Standard-Videolaryngoskops als Primärstrategie für einen optimalen First-Pass-Erfolg bei der Notfallintubation (Verwendung des sog. „Midline Approach“)
  • Nutzung eines Bougies als Primärstrategie für einen optimalen First-Pass-Erfolg bei der Notfallintubation
  • routinemäßige Vorbereitung der Absaugung mit einem großvolumigen Absaugkatheter sowie zusätzliches regelmäßiges Training in der Laryngoskopie bei gleichzeitiger, assistierter Absaugung oder anderer Techniken zum Freimachen des Atemweges
  • kontinuierliche etCO2-Messung während jeder assistierten Beatmung
  • kontinuierliche Vitalparameter-Überwachung, inkl. etCO2 und des Sedierungsgrades
  • sofortige Behandlung von Komplikationen wie Hypotonie, Hypoxämie oder Schwierigkeiten bei der Beatmung
Published inLeitlinien kompakt

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