veröffentlichende Fachgesellschaft: Paediatric Research in Emergency Departments International Collaborative
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 29.01.2021
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.predict.org.au/head-injury-guideline/
Glasgow-Koma-Skala für Kinder
Öffnen der Augen
- Spontan – 4 Punkte
- Reaktion auf verbale Reize – 3 Punkte
- Reaktion auf Schmerzreiz – 2 Punkte
- keine Reaktion auf Schmerz – 1 Punkt
beste motorische Reaktion
- spontane Bewegungen oder gehorcht verbalen Befehlen – 6 Punkte
- gezielte Bewegung bei Schmerzreiz – 5 Punkte
- ungezielte Bewegungen bei Schmerzreiz – 4 Punkte
- abnormale Beugung bei Schmerz (Beugesynergismen) 3 Punkte
- abnormale Streckung bei Schmerz (Stecksynergismen) – 2 Punkte
- keine Reaktion auf Schmerz – 1 Punkt
beste verbale Reaktion
- konversationsfähig, koordiniertes Gespräch – 5 Punkte
- brabbeln, plappern – 4 Punkte
- schreit bei Schmerzen – 3 Punkte
- stöhnt bei Schmerzen – 2 Punkte
- keine Reaktion auf Schmerzen – 1 Punkt
Risikofaktoren für klinisch bedeutsame traumatische Hirnverletzungen
- GCS-Wert von < 14 oder andere Anzeichen eines veränderten Bewusstseinszustand
- schwerer Verletzungsmechanismus
- posttraumatische Krampfanfälle
- abnormale neurologische Untersuchung
- spezifische Risikofaktoren für Kinder unter 2 Jahren:
- spürbare Schädelfraktur
- okzipitales, parietales oder temporales Kopfhauthämatom
- Verlust des Bewusstseins von 5 Sekunden oder mehr in der Vorgeschichte
- anormales Verhalten laut den Eltern
- spezifische Risikofaktoren für Kinder im Alter von 2 Jahren und älter:
- Anzeichen einer Schädelbasisfraktur
- Verlust des Bewusstseins in der Vorgeschichte
- Erbrechen in der Vorgeschichte
- starke Kopfschmerzen
Diagnostik & Therapie
- Transport in Krankenhaus bei schwerwiegendem Verletzungsmechanismus oder wenn sich innerhalb von 72 Stunden nach Verletzung folgenden Anzeichen oder Symptome entwickeln
- Krampfanfall oder Konvulsion
- Doppelsehen, Ataxie, Ungeschicklichkeit oder Gangunsicherheit
- Verlust des Bewusstseins
- Verschlechterung der Bewusstseinszustand
- Schwäche und Kribbeln in Armen oder Beinen
- vermutete Schädelfraktur (tastbare Fraktur, „Waschbäraugen“ oder „Battle-Signs“)
- Erbrechen
- starke Kopfschmerzen
- nicht normales Verhalten, einschließlich abnormaler Schläfrigkeit, zunehmender Unruhe, Rastlosigkeit oder Kampfbereitschaft (bei Kindern unter 2 Jahren nicht normales Verhalten nach Einschätzung der Eltern)
- Hämatome an der Hinterhaupts-, Scheitel- oder Schläfengegend (nur bei Kindern unter 2 Jahren).
- Kinder mit banalen Kopfverletzungen müssen nicht zur Untersuchung ins Krankenhaus; sie können sicher zu Hause behandelt werden
- bei Kindern, die innerhalb von 72 h nach Kopfverletzung in Krankenhaus eingeliefert werden und GCS-Wert von 13 oder weniger haben, sofort CT-Untersuchung des Kopfes durchführen
- bei Kindern, die unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stehen und nach einem leichten bis mittelschweren Schädelhirntrauma in eine Akutklinik eingeliefert werden, so verfahren, als ob die neurologischen Befunde auf das Schädelhirntrauma zurückzuführen wären
- V.a. Missbrauch
- bei allen Kindern mit leichten bis mittelschweren Kopfverletzungen Möglichkeit eines missbräuchlichen Kopftraumas in Betracht ziehen
- bei Kindern, die nach einer leichten bis mittelschweren Kopfverletzung mit Verdacht auf ein missbräuchliches SHT in ein Krankenhaus eingeliefert werden, CT-Untersuchung des Kopfes als erstes diagnostisches Mittel einsetzen, um mögliche intrakranielle Verletzungen und andere für die Beurteilung eines missbräuchlichen Kopftraumas relevante Verletzungen (z. B. Schädelfrakturen) zu beurteilen
- Nachweis von Schädelfrakturen ist bei Verdacht auf missbräuchliches Kopftrauma wichtig, selbst wenn keine anderen intrakraniellen Verletzungen vorliegen
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