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Leitlinie „Prise en charge de la patiente avec une pré-éclampsie sévère“ (Behandlung von Patientinnen mit schwerer Präeklampsie) der SFAR

veröffentlichende Fachgesellschaft: French Society of Anaesthesia, Critical Care and perioperative Medecine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 04.09.2020
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://sfar.org/prise-en-charge-de-la-patiente-avec-une-pre-eclampsie-severe/

  • Präeklampsie = systolischer RR ≥ 140 mmHg und/oder diastolischen RR ≥ 90 mmHg + Proteinurie ≥ 0,3g/24h
  • schwere Präeklampsie = systolischer RR ≥ 160 mmHg und/oder diastolischen RR ≥ 100 mmHg oder nicht-kontrollierbarer Blutdruck + Proteinurie > 3g/24h + Kreatinämie ≥ 90 µmol/L + Oligurie ≤ 500 mL/24h oder ≤ 25 mL/h + Thrombozytopenie sowie
    • anhaltender oder starker epigastrischer Bauchschmerz
    • Brustschmerzen, Atemnot oder ein akutes Lungenödem
    • neurologische Anzeichen wie schwere Kopfschmerzen, die nicht auf die Behandlung ansprechen, anhaltende Seh- oder Hörstörungen, Bewusstseinsstörungen etc.
    • akutes Nierenversagen
    • HELLP-Syndrom
  • bei Patientinnen mit schwerer Präeklampsie, die in Ruhe einen RR systolisch ≥ 160 mmHg und/oder RR diastolisch ≥ 110 mmHg aufweisen, welcher > 15 Minuten anhält, routinemäßige antihypertensive Behandlung mit den o.g. Zielwerten
  • Labetalol als Antihypertonikum erste Wahl bei Frauen mit schwerer Präeklampsie
  • Nicardipin oder Urapidil in Kombination mit Labetalol i.v. verwenden, wenn der Blutdruck nicht kontrollierbar ist
  • Frauen mit schwerer Präeklampsie und min. einem klinischen Zeichen Magnesiumsulfat vor Geburt verabreichen
  • keine Gabe von Glukokortikoiden zur Verringerung der mütterlichen Morbidität (auch beim HELLP-Syndrom)
  • Frauen, die einen Eklampsieanfall erlitten haben, als erste Maßnahme Magnesiumsulfat verabreichen, um das Risiko der Müttersterblichkeit und das Risiko einer erneuten Eklampsie zu senken
  • bei schwerer Präeklampsie keinen routinemäßigen Kaiserschnitt durchführen
  • nach Eklampsieanfall, wenn kein mütterlicher oder fetaler Notfall vorliegt, klinischen Zustand der Mutter stabilisieren und die Behandlung mit Magnesiumsulfat einleiten bevor die Entscheidung zur Geburt getroffen wird
  • bei Frauen mit schwerer Präeklampsie ohne Eklampsie postpartal keine Magnesiumsulfatbehandlung einleiten oder fortsetzen
  • keine routinemäßige postpartale Diuretika-Gabe bei Frauen mit schwerer Präeklampsie
Published inLeitlinien kompakt

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