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Leitlinie „Suprakondyläre Humerusfraktur beim Kind“ der DGOU

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
Klassifikation gemäß AWMF: S1
Datum der Veröffentlichung: 03.12.2014
Ablaufdatum: 02.12.2019
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/012-014.html

Ätiologie

  • häufigste Ellenbogenverletzung im Wachstumsalter.
  • Sturz auf den ausgestreckten Arm (Extensionsfraktur)
  • Sturz auf das gebeugte Ellenbogengelenk (Flexionsfraktur)

präklinisches Management

Analyse des Unfallhergangs

  • Sturzhöhe
  • Verkehrsunfall
  • sonstiger Mechanismus

Notfallmaßnahmen und Transport

  • Ruhigstellung in Oberarmschiene
  • offene Frakturen steril abdecken
  • Analgesie falls notwendig
  • Nüchtern lassen (bis Klärung OP-Indikation)
  • Benachrichtigung der Eltern
  • Transport in Klinik oder unfallchirurgische Praxis

Dokumentation

  • Angaben zum Unfall: Schule, Kindergarten (D-Arztverfahren)
  • soziales Umfeld (battered child)
  • Durchblutung (Pulsstatus)
  • Sensibilitätsstörungen
  • Schmerzlokalisation
  • Bewegungseinschränkungen (z.B. Fingerbeweglichkeit)
  • Fehlstellungen
  • evtl. Begleitverletzungen
  • Vorerkrankungen oder Verletzungen
  • Medikamente
  • Allergien

Anamnese

  • Analyse des Verletzungsmechanismus
    • Sturz auf ausgestreckten Arm
    • Sturz auf gebeugten Ellenbogen
    • direktes Trauma
    • adäquates Trauma
  • gesetzliche Unfallversicherung
    • in Deutschland muss der Patient bei allen Arbeitsunfällen, bei Unfällen auf dem Weg von und zur Arbeit, bei Unfällen in Zusammenhang mit Studium, Schule und Kindergarten sowie allen anderen gesetzlich versicherten Tätigkeiten einem zum Durchgangsarztverfahren zugelassenen Arzt vorgestellt werden
    • Unfallmeldung durch Arbeitgeber, wenn Unfall Arbeitsunfähigkeit von > 3 Kalendertagen oder den Tod zur Folge hat

Vorerkrankungen und Verletzungen

lokal

  • vorbestehende Fehlstellungen oder Bewegungseinschränkungen der Ellbogenregion
  • Knochenzysten, lokale Knochenveränderungen
  • vorbestehende neurologische Ausfälle

Allgemein

  • Tumorleiden
  • systemische Knochenerkrankungen
  • neurologische Erkrankungen
  • Nieren-, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes
  • Infektion (HBV, HCV, HIV) und Allergien

wichtige Begleitumstände

  • Befragung nach gehäuften Vorverletzungen (Kindesmisshandlung; battered child)
  • Medikamenteneinnahme (gerinnungshemmende Medikamente, Antiepileptika, Zytostatika, Immunsuppressiva, Drogen)

Symptome

  • Schmerz
  • Schwellung
  • Taubheits- und Kältegefühle
  • Weichteilschwellung
  • motorische Schwäche
  • Fehlstellung
  • Bewegungseinschränkung

Diagnostik

  • klinische Untersuchung
    • lokal
      • Schwellung
      • Hautschaden
      • Deformierung
      • Hämatomverfärbung
      • Funktionsstörung
      • Schonhaltung
      • Begleitverletzung
      • Nervenstatus (N. medianus, N. radialis, N. ulnaris); pragmatische Tests (z.B. Überkreuzen der Finger – N. ulnaris), Seitenvergleich)
      • Gefäßstatus (A. radialis, A. ulnaris)
      • Weichteilschaden
    • allgemein
      • vollständige körperliche Untersuchung des Kindes
      • Hämatome, weitere Verletzungszeichen
      • Begleitverletzungen
Published inLeitlinien kompakt

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