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Leitlinie „Airway Management of Traumatic Injuries“ des JTS

veröffentlichende Fachgesellschaft: Joint Trauma System – Department of Defense Center of Excellence for Trauma
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 17.07.2017
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://jts.health.mil/index.cfm/PI_CPGs/cpgs

Beurteilung der Atemwege

  • mit schwierigem Atemweg rechnen
  • Prä-Oxygenierung einleiten
  • bei agitiert oder unkooperativ Patient*innen 0,5 – 1,0 mg/kg Ketamin i.v./i.o. für „Delayed Sequence intubation“ (DSI) in Betracht ziehen
  • berücksichtigen, dass die Neutralstellung von Kopf & HWS die Sicht bei der Laryngoskopie beeinträchtigt

Rapid Sequence Induction (RSI) und Intubation

  1. Materialcheck
    • i.v.- und/oder i.o.-Zugang
    • Beatmungsbeutel mit Maske
    • Sauerstoff
    • Laryngoskop für direkte und/oder Video-Laryngoskopie
    • Endotrachealtuben mit Führungsstab und/oder Bougie
    • Guedel- & Wendl-Tuben
    • Set für chirurgischen Atemweg
    • Medikamente (SIEHE PUNKT 6)
    • Kapnometrie/-graphie
    • Monitoring
  2. Prä-Oxygenierung (Denitrogenierung) der Lunge mit Beutel-Maske-Beatmung
    • ca. 3 min bei FiO2 von 90 %
    • Sauerstoffflow so hoch wie möglich
    • falls möglich zusätzlich O2-Applikation von 15 L/min über Nasenbrille während der gesamten RSI und Intubation
    • Kopfende leicht erhöhen, falls nicht kontraindiziert
  3. Stabilisierung der HWS so gut wie möglich beibehalten
  4. vorderen Teil der Halskrause öffnen/entfernen
  5. ggf. Krikoid-Druck zeitgleich zur Medikamentengabe
  6. Medikamenten-Applikation
    • Sedativum/Hypnotikum
      • 2 mg/kg Ketamin i.v./i.o. (erste Wahl)
      • 0,3 mg/kg Etomidate i.v./i.o. (zweite Wahl)
      • bei instabilen Patient*innen ggf. geringere Dosierung
    • Muskelrelaxierung
      • 1,2 mg/kg Rocuronium i.v./i.o.
      • 0,1 mg/kg Vecuronium i.v./i.o.
      • 1,5 mg/kg Succinylcholin i.v./i.o.
  7. Durchführung der endotrachealen Intubation mittels Laryngoskopie
    • nach Einsetzen der Muskelrelaxierung
    • Verwendung eines Bougies empfohlen
  8. bei schlechter laryngoskopischer Sicht
    • ggf. Krikoid-Druck
    • Verwendung eines Bougies
  9. Verifizierung der endotrachealen Intubation
    • Tubus bei Sicht an den Stimmbändern vorbei
    • Kapnometrie/-graphie
    • Heben & Senken des Thorax sowie positiver thorakaler Auskultationsbefund bei negativem abdominellen Auskultationsbefund
    • ETT-Innenseite beschlägt

Empfehlungen für pädiatrische Patienten

  • Vorbereitung Atropin (0,02 mg/kg, Mindestdosis 0,1 mg, Höchstdosis 0,5 mg) i.v./i.o. bei
    • allen < 1-Jährigen
    • < 5-Jährigen, die Succinylcholin erhalten
    • allen, die zweite Dosis Succinylcholin erhalten
  • Einleitung
    • 2 mg/kg Ketamin i.v./i.o. (erste Wahl)
    • 0,3 mg/kg Etomidate i.v./i.o. (zweite Wahl)
  • Muskelrelaxierung
    • 1 mg/kg Rocuronium i.v./i.o. (bei < 5 Jahre 2 mg/kg)
    • 1,5 mg/kg Succinylcholin i.v./i.o.
  • chirurgischen Atemweg bei Kindern < 12 Jahre vermeiden
    • Nadel-Kricothyroidotomie (12 – 14G)
    • Tracheostomie der chirurgischen Cricothyroidotomie vorziehen

„Can not intubate“-Situationen

Patient*in lässt sich mittels Maske beatmen?

  • JA
    • Position des/der Intubierenden verbessern
    • ggf. Wechsel des/der Intubierenden
    • ggf. Wechsel des Spatels
    • Versuch der Kehlkopfmanipulation
    • Verwendung eines Bougies
    • Verwendung der Videolaryngoskopie
    • bei > 3 Intubationsversuchen bedenken, dass die Maskenbeatmung durch ggf. entstehenden Ödeme erschwert wird/ist
    • chirurgischer Atemweg (Krikothyreotomie oder Tracheostomie)
  • NEIN
    • supraglottischer Atemweg
    • chirurgische Krikothyreotomie
Published inLeitlinien kompakt

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