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Leitlinie „Diabetes (type 1 and type 2) in children and young people – diagnosis and management“ des NICE

veröffentlichende Fachgesellschaft: National Institute for Health and Care Excellence
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 31.02.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.nice.org.uk/guidance/ng18

Symptome bei neuauftretendem Diabetes Typ 1

  • Hyperglykämie (BZ > 11 mmol/L = 198 mg/dL)
  • Polyurie
  • Polydipsie
  • Gewichtsabnahme
  • übermäßige Müdigkeit

Therapie

Hypoglykämie bei Diabetes Typ 1

  • Therapie bei leichter bis mittelschwerer Hypoglykämie bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes wie folgt:
    • schnell wirkende Glukose oral (z.B. 10 bis 20 g) (flüssige Kohlenhydrate lassen sich leichter schlucken als feste)
      • häufig in kleinen Mengen verabreichen, da Unterzuckerung zu Erbrechen führen kann
      • BZ innerhalb von 15 Minuten erneut überprüfen und erneute Gabe, falls Unterzuckerung weiterhin besteht
      • wenn sich die Symptome bessern oder der Blutzuckerspiegel wieder normal ist, ggf. Gabe oraler komplexer, lang wirkender Kohlenhydrate, um den Blutzuckerspiegel zu halten
  • Therapie bei schwerer Hypoglykämie bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes wie folgt
    • Anlage pVK
    • Gabe 10%iger intravenöser Glukose zu behandeln (Höchstdosis von 500 mg/kgKG (= max. 5 ml/kg))

Diabetische Ketoazidose

  • BZ-Messung bei der Vorstellung von Kindern und Jugendlichen ohne bekannten Diabetes mit folgenden Symptomen
    • erhöhter Durst
    • Polyurie
    • unerklärlicher Gewichtsverlust
    • übermäßige Müdigkeit in letzter Zeit und eines der folgenden Symptome
    • sowie eines der nachfolgenden Symptome:
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Bauchschmerzen
      • Hyperventilation
      • Dehydratation
      • Bewusstseinseinschränkung
  • unverzüglicher Transport in ein Krankenhaus zur pädiatrischen Akutversorgung
  • Verdacht auf DKA, wenn BZ bei Kindern oder Jugendlichen mit bekanntem Diabetes normal ist und eines der folgenden Symptome auftritt:
    • Übelkeit oder Erbrechen
    • Unterleibsschmerzen
    • Hyperventilation
    • Dehydrierung
    • Beeinträchtigung des Bewusstseins
  • Dokumentation von
    • Bewusstseinszustand
    • Herzfrequenz, Blutdruck, Temperatur, Atemfrequenz (achten Sie auf Kussmaulatmung)
    • Anamnese von Übelkeit oder Erbrechen
    • klinische Anzeichen einer Dehydratation
    • Körpergewicht
  • intravenöser Flüssigkeitsgabe sowie intravenösem Insulin bei Bewusstlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Dehydrierung; keine orale Gabe, außer Ketoazidose ist rückläufig oder der Patient ist wach und hat keine Übelkeit und muss nicht erbrechen
  • bei klinischer Dehydrierung ohne Schockzustand:
  • erster Bolus von 10 mL/kg 0,9 % NaCl i.v. über 30 Minuten
    • bei weiteren Boli Rücksprache mit Pädiater
    • Gabe eines zweiten intravenösen Bolus von 10 mL/kg 0,9 % NaCl nur dann in Betracht zu ziehen, wenn dies zur Verbesserung der Gewebedurchblutung erforderlich ist und nur nach erneuter Beurteilung des klinischen Zustands
  • bei Kindern und Jugendlichen mit Anzeichen eines Schocks (schwacher Puls und Hypotonie), so bald wie möglich Initialbolus von 20 mL/kg 0,9 % NaCl i.v.
    • Schock ist bei Kindern und Jugendlichen mit DKA selten
    • verlängerte Kapillarfüllung, Tachykardie und Tachypnoe bei Kindern mit mittelschwerer bis schwerer DKA häufig
      • Anzeichen bedeuten jedoch nicht regelhaft, dass es zum Schockgeschehen kommen muss (ggf. Anzeichen einer Vasokonstriktion verursacht durch metabolische Azidose und Hypokapnie)
  • bei Berechnung des gesamten Flüssigkeitsbedarfs erster Bolusvolumina vom gesamten Flüssigkeitsdefizit abziehen
  • sofortige Untersuchung auf Verdacht eines Hirnödems, wenn eines dieser frühen Anzeichen vorliegt:
    • Kopfschmerzen
    • Unruhe oder Reizbarkeit
    • unerwarteter Abfall der Herzfrequenz
    • erhöhter Blutdruck
  • sofortige Behandlung des Hirnödems bei folgenden Anzeichen:
    • Verschlechterung des Bewusstseinszustandes
    • Anomalien des Atemmusters, z. B. Atemaussetzer
    • okulomotorische Lähmungen
    • Anisokorie oder Pupillenerweiterung
  • Behandlung des Hirnödems mit:
    • Mannitol (20%, 0,5 bis 1 g/kg über 10 bis 15 Minuten) oder
    • hypertones Natriumchlorid (2,7 % oder 3 %, 2,5 bis 5 ml/kg über 10 bis 15 Minuten)
Published inLeitlinien kompakt

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