veröffentlichende Fachgesellschaft: Irish Association for Emergency Medicine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 17.11.2022
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://iaem.ie/professional/clinical-guidelines/
Diagnostik & Symptomatik
- Charakteristika einer Anaphylaxie (die ersten drei müssen bestehen)
- plötzliches Auftreten und rasches Fortschreiten der Symptomatik
- ABC-Probleme wie
- Airway: Anschwellen von Rachen und Zunge (Rachen-/Kehlkopfödem), heisere Stimme, Stridor, Gefühl des „Zuschwellens des Halses“
- Breathing: Kurzatmigkeit, Keuchen, Tachypnoe, Bronchospasmus, Atemstillstand
- Circulation: Blässe, Tachykardie, Hypotonie, Schwindel, Kollaps, Herzstillstand
- Veränderungen an Haut und Schleimhaut
- ggf. zusätzlich auch gastrointestinale Symptome wie Erbrechen, Bauchschmerzen und Inkontinenz
- durchgehendes Monitoring von EKG, Puls, RR, SpO2
Therapie
- Patient so bequem wie möglich lagern, am besten halbliegende oder flache Position +/- Hochlagerung der Beine; kein Stehen und Gehen
- Entfernung des Allergens, falls möglich
- Gabe von 0,5 mL einer 1 mg/mL-Adrenalin-Lösung i.m. in die anterolaterale Seite des mittleren Drittels des Oberschenkels mittels einer 21G- oder 23G-Nadeln
- ggf. repetierende Gabe im 5-Minuten-Intervall, falls notwendig
- Sauerstoffgabe
- Zielsättigung von 94 – 98 %; bei Gefahr eines hyperkapnischen Atemversagens: 88 – 92 %
- schnelle Gabe von 500 – 1000 mL kristalloider Lösungen i.v. bei Hypotension/Schock oder schlechter Reaktion auf initiale Adrenalingaben
- ggf. sind große Volumina von 3 bis 5 Liter notwendig
- keine initiale Gabe von Antihistaminika bei der Notfalltherapie einer Anaphylaxie
- keine routinemäßige Gabe von Kortikosteroiden
Therapie der refraktären Anaphylaxie
- Definition: bestehenbleibende Anaphylaxie trotz zweimaliger i.m.-Gabe von Adrenalin
- keine Gabe von Adrenalin als Bolus i.v. !!!!
- Gabe von Adrenalin per infusionem gemäß „Emergency treatment of anaphylaxis“ des Resuscitation Council UK
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