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„Prävention von Infektionen, die von Gefäßkathetern ausgehen – Periphervenöse Verweilkanülen & arterielle Katheter“ der KRINKO

veröffentlichende Fachgesellschaft: Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert-Koch-Institutes
Datum der Veröffentlichung: 16.01.2017
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Tabelle_Gefaesskath_Rili.html

  • periphere arterielle Gefäßkatheter (pAK) können die Quelle einer Bakteriämie sein; die Kolonisations- und Infektionsrate arterieller Katheter sind entgegen früherer Annahmen in etwa vergleichbar mit denen zentralvenöser Katheter
  • vor Anlage eines pAK muss zusätzlich zur Händedesinfektion eine Desinfektion der Haut mit einem hierfür zugelassenen Antiseptikum erfolgen
    • auch hier ist der kombinierte Einsatz von Alkohol mit einem remanenten Wirkstoff (z.B. Octenidin oder CHX) sinnvoll
  • für die Anlage eines peripherarteriellen Katheters wird die Verwendung eines sterilen Lochtuchs, steriler Handschuhe und eines Mund-Nasen- Schutzes empfohlen
  • bei femoralem Zugangsweg für einen pAK sollten wegen des erhöhten BSI-Risikos maximale Barrieremaßnahmen (Händedesinfektion, sterile Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz, steriler Kittel, Kopfhaube und großes Abdecktuch) erwogen werden
  • bei der (heute nur noch sehr selten durchgeführten) Anlage eines Pulmonalarterienkatheters wird die Einhaltung maximaler Barrieremaßnahmen analog zur Anlage eines ZVK empfohlen
  • aus infektionspräventiver Sicht kann keine spezielle Empfehlung für den Umgang mit PICCO-Kathetern gegeben werden; Infektionsprävention sollte sich hier an den Empfehlungen für ZVK orientieren (bewährte klinische Praxis).
  • auch ein arterieller Gefäßkatheter soll steril verbunden werden
  • über die Liegedauer eines arteriellen Gefäßkatheters kann aus infektionspräventiver Sicht bei fehlenden kontrollierten Studien keine Empfehlung gegeben werden; nicht mehr benötigte arterielle Katheter sind umgehend zu entfernen
  • die Durchstichmembran von „geschlossenen“ Blutabnahmesystemen an arteriellen Zugängen muss vor einer Punktion sachgerecht desinfiziert werden (z. B. mit einem Alkoholtuch; Einwirkzeit nach Angaben des Herstellers; bezüglich der Materialverträglichkeit sind die Angaben des Herstellers zu beachten)
  • beim Verbandswechsel am Arterienkatheter sollen die gleichen Prinzipien zum Einsatz kommen, wie beim ZVK (bewährte klinische Praxis)
  • geschlossene Systeme zur arteriellen Druckmessung und Blutentnahme aus einem pAK sind gegenüber offenen Systemen zu bevorzugen (bewährte klinische Praxis).
  • bezüglich der Wechselintervalle von arteriellen Druckmesssystemen sind die Herstellerangaben zu beachten
Published inLeitlinien kompakt

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