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Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma“ der DGP

veröffentlichende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
Klassifikation gemäß AWMF: S2k
Datum der Veröffentlichung: 12.09.2017
Ablaufdatum: 31.12.2020
Quelle/Quelllink: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-009.html

Akuttherapie

  • O2-Gabe mit SpO2-Ziel von 93 – 95 % bei Erwachsenen/> 92 % bei Kindern
  • Mittel der 1. Wahl: β2-Sympathomimetikum
  • zusätzlich Ipratropiumbromid bei unzureichender Wirkung
  • bei schwerer Exazerbation: systemische Glucokorticosteroide
  • inhalative Applikationsformen anderen Applikationsformen vorziehen
  • Sedativa, Anxiolytika, Morphin – falls erforderlich – nur bei Intubationsbereitschaft
  • Magnesiumsulfat i.v. beim akuten schweren Asthma mit schlechtem initialen Ansprechen und bei lebensbedrohlichen Asthma
  • bei lebensbedrohlichen Asthma immer Intubationsbereitschaft
  • ggf. NIV, diese darf aber ggf. notwendige Intubation nicht verzögern

leichte und mittelschwere Asthmaexazerbation beim
Erwachsenen

  • Symptome
    • Sprechen normal
    • Atemfrequenz < 25/min
    • Herzfrequenz < 110/min
  • Initialtherapie
    • zwei bis vier Hübe eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums (Dosieraerosol, ggf. mit Spacer), ggf. nach 10 – 15 Minuten wiederholen
    • 20 – 25 mg Prednisolon (oral)
    • Selbsthilfetechniken zur Atemerleichterung

schwere Asthmaexazerbation beim Erwachsenen

  • Symptome
    • Sprech-Dyspnoe (lediglich Satzteile/Worte in einem Atemzug)
    • Atemfrequenz ≥ 25/min
    • Herzfrequenz ≥ 110/min
  • Initialtherapie
    • 2 – 4 l O2/min über eine Nasensonde (Ziel: SaO2 92 % – 95 %)
    • 2 – 4 Hübe eines kurzwirksamen β-2-Sympathomimetikums
    • 50 – 100 mg Prednisolon-Äquivalent oral oder i.v.
    • Ipratropiumbromid 0,5 mg über Vernebler
    • Selbsthilfetechniken zur Atemerleichterung

lebensbedrohlicher Anfall (Krankenhauseinweisung mit
Notarztbegleitung)

  • Symptome
    • kein Atemgeräusch („stille Lunge“)
    • atemerleichternde Haltung, Zyanose
    • frustrane Atemarbeit/flache Atmung
    • Erschöpfung, Konfusion, Bradykardie, Blutdruckabfall
    • SaO2 < 92%
    • PaCO2 normal oder > 45 mmHg
  • Therapiemaßnahmen während des Transportes zum Krankenhaus und im Krankenhaus bei unzureichendem Ansprechen auf die Initialtherapie
    • 2 – 4 L O2/min über eine Nasensonde (Ziel: SaO2 92% – 95%); Cave: Hyperkapnie!
    • 2 – 4 Hübe eines kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetikums, ggf. nach 10-15 Minuten wiederholen (max. alle 10 Minuten), oder 10 – 20 Tropfen in 1 mL NaCl über Vernebler alle 20 Minuten
    • ggf. zusätzlich Ipratropiumbromid-Verneblung (z. B. 0,5 mg bzw. 4 Hübe á 20 µg aus Dosieraerosol alle 30 – 60 Minuten)
    • Beta-2-Sympathomimetika können auch parenteral verabreicht werden, z. B. Terbutalin 0,25–0,5 mg subkutan alle 4 Stunden, oder Reproterol 0,09 mg langsam i.v. (Wiederholung nach 10 Minuten möglich) bzw. 0,018–0,09 mg/Stunde (= 5 Ampullen Reproterol auf 50 ml, Perfusor auf 2–10 ml/Stunde einstellen)
    • 1 – 2 mg/kg Körpergewicht Prednisolon-Äquivalent (oral, intravenös oder bei Kleinkindern rektal), z. B. bei Erwachsenen 50 – 100 mg intravenös alle 4–6 Stunden
    • Magnesiumsulfat 2 g/20 Minuten intravenös
    • atemerleichternde Lagerung bzw. Körperposition
    • Selbsthilfetechniken zur Atemerleichterung
Published inLeitlinien kompakt

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