veröffentlichende Fachgesellschaft: Orphan-Net (Netzwerk für seltene Krankheiten)
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 04.06.2014
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: http://www.orpha.net/data/patho/DE/Emergency_Long-QT-Syndrom-dePro658.pdf
Grundsätzliches
- auch kongenitales Long QT-Syndrom
- Erbkrankheit, die durch eine Verlängerung der korrigierten QT-Zeit im EKG und eine eventuell veränderte Morphologie der T-Welle gekennzeichnet ist
- elektrokardiografische Anomalie verweist auf eine ventrikuläre Repolarisationsstörung mit der Folge eines erhöhten Risikos von Rhythmusstörungen (Torsades de pointes, Kammerflimmern), die zu Synkope und plötzlichem Herztod führen können
- bestimmte Arzneimittel können für Betroffene sehr gefährlich sein
Notfallindikationen
- schwere Herzrhythmusstörungen: Torsade de pointes, Kammerflimmern u.a.
- Synkope, häufig während oder nach körperlicher Anstrengung oder stressbedingt
- plötzlicher Herztod
Diagnostik
- Berechnung der korrigierten QT-Zeit
- lange QTc >440ms, häufig stark verlängert (> 500 msec)
- Analyse QT-Alternation
- bei verlängertem QT eine Synkope niemals als banal einstufe
- Monitoring
Therapie
- Synkope oder plötzlicher Herztod
- Reanimationsmaßnahmen und Defibrillation
- ruhiges Setting schaffen
- anhaltende Rhythmusstörung (synkopaler Status durch rezidivierende Torsades de pointes)
- Magnesiumsulfat 2 g als langsame Infusion i.v., danach Aufrechterhaltung mit 3 bis 20 mg/min
- Betablocker i.v. (Propranolol: Erwachsene 1 mg/min, max. 10 mg; Kinder 0,1 mg/kg)
- bei anhaltendem elektrischen Sturm: Sedieren, Intubieren, Beatmen
- keine Gabe von Amiodaron
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