veröffentlichende Fachgesellschaft: Irish Association for Emergency Medicine
Klassifikation gemäß AWMF:
Datum der Veröffentlichung: 01.01.2019
Ablaufdatum:
Quelle/Quelllink: https://iaem.ie/professional/clinical-guidelines/
Symptomatik
- schwere Dyspnoe, Tachypnoe
- Tachykardie, Hypotonie,
- Trachealverschiebung
- subkutanes Emphysem
- plötzlicher Anstieg des Atemwegsdrucks
- gestaute Halsvenen
- verminderter Lufteintritt auf der betroffenen Seite
- ggf. Vorgeschichte von penetrierenden Traumata, iatrogenen Folgen wie invasive Eingriffe, Überdruckbeatmung oder Atemwegserkrankungen
Therapie
- Entlastungspunktion
- Kanüle (14-16 G) in den 2. ICR in der mittleren Klavikularlinie auf der Seite des vermuteten Pneumothorax einführen
- sofortige Freisetzung von Luft und eine Verbesserung der klinischen Parameter sollten erfolgen
- Thoraxdrainage zur Anlage vorbereiten
- Anlage einer Thoraxdrainage anschließend zur Nadel-Dekompression in den 5. ICR auf der Seite des bestätigten Spannungspneumothorax, wenn möglich gemäß Seldinger-Technik (Drainage überprüfen, wenn sich der klinische Zustand des Patienten verschlechtert, da Gefahr eines erneuten Spannungspneumothorax besteht, wenn sich der Schlauch löst oder blockiert wird)
- um Brustkorb bei traumatischem Herzstillstand zu dekomprimieren, bilaterale Thorakostomie im 5. ICR in der mittleren Axillarlinien durchführen
- bei positiver Druckbeatmung ist die Thorakostomie wahrscheinlich wirksamer als die Nadeldekompression und schneller als das Einlegen einer Thoraxdrainage
- Fingerthorakostomie ist erste Stufe einer standardmäßigen offenen Thoraxdrainage, bei der mit einem Skalpell und einer Pinzette ein Loch gebohrt und ein Finger in den Thorax eingeführt wird, um die Lunge zu ertasten
- dadurch können Luft oder Blut, die einen Pneumo/Hämothorax verursachen, abgelassen werden
- zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass bei wiederholten Spannungen der Finger neu angelegt werden kann, um Blut und Luft abzulassen
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